Bundeswehr schickt zwei weitere Aufklärungssatelliten ins All
Archivmeldung vom 18.12.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Bundeswehr baut ihre militärische Überwachung aus dem All weiter aus. "Die Bundeswehr hat derzeit zwei Satelliten im geostationären Orbit, um unsere Interessengebiete in Europa sowie im Nahen und Mittleren Osten abzudecken, dazu haben wir sechs Satelliten im niedrigen Erdorbit", sagte Generalmajor Michael Traut, der das Weltraumkommando der Bundeswehr in Uedem befehligt, dem "Tagesspiegel".
"Voraussichtlich kurz vor Weihnachten wird die Bundeswehr zwei neue
Satelliten dieser Kategorien mit SpaceX ins All bringen." Das dem
US-Firmengründer Elon Musk gehörende Raumfahrtunternehmen hat den Start
nach Informationen der Zeitung bisher für den 22. Dezember angesetzt.
Das deutsche Militär verspricht sich viel von den neuen Satelliten: "Sie
beobachten die Erde nicht nur mit einer Kamera, sondern mit Radar - sie
können also auch nachts Aufnahmen machen und durch Wolken
hindurchschauen", so Traut weiter. "Das ist für die Bundeswehr sehr
wichtig, weil es uns erlaubt, militärisch relevantes Geschehen auf der
Erdoberfläche viel besser zu beobachten."
Das Weltraumkommando
hat neben der Erdbeobachtung unter anderem den Auftrag, mehr als 70
deutsche Satelliten, die inzwischen zur kritischen Infrastruktur zählen,
gegen Kollisionen mit anderen Satelliten oder Weltraumschrott, aber
auch gegen mögliche Angriffe zu schützen. "Deutschland wird auch im
Weltraum verteidigt", sagte der Generalmajor dem "Tagesspiegel". Dazu
gehört auch, die Spionage eines anderen Staates aus dem All zu
behindern: "Wir können dafür sorgen, dass er ein bestimmtes Foto, das er
gerne hätte, nicht bekommt, indem wir unsere Kräfte vorwarnen, uns
tarnen oder den gegnerischen Satelliten täuschen." Die Zahl der
sogenannten Aufklärungswarnungen, die an verschiedene Institutionen in
Deutschland sowie die Truppe selbst herausgegeben werden, lag 2022 nach
Bundeswehrangaben "im unteren vierstelligen Bereich".
Oberstleutnant
Thomas Blätte, der militärische Leiter des Betriebs im
Weltraumlagezentum, nannte der Zeitung ein aktuelles Beispiel: "Wir
errechnen, wann mit einem Überflug russischer Satelliten zu rechnen ist,
in dieser Zeit werden wir sicher nicht all unsere Fähigkeiten oder die
Ausbildung ukrainischer Soldaten zur Schau stellen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur