Deutscher UN-Delegierter: "Alle wollen eine Jugend-Quote"
Archivmeldung vom 12.02.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Jugenddelegierte Deutschlands bei den Vereinten Nationen, Nikolas Karanikolas, hat den Wunsch von jungen Menschen nach einer "Jugend-Quote" zum Ausdruck gebracht. "Eine Forderung kam nahezu flächendeckend. Sie alle wollen eine Jugend-Quote. Die Jugendlichen wünschen sich in politischen Gremien stärker vertreten zu sein", sagte Karanikolas der "Zeit".
Der UN-Jugenddelegierte hat nach eigenen Angaben in einem knappen Jahr an 50 Orten im ganzen Land 1.500 junge Menschen getroffen und dabei 3.000 Forderungen gesammelt. "Könnten die Jugendlichen entscheiden, hätten wir längst eine hohe CO2-Steuer, der öffentliche Personennahverkehr würde ausgebaut, und Inlandsflüge wären längst verboten", so Karanikolas weiter.
Auffällig sei ferner, wie einig sich viele Jugendliche seien, was Toleranz und Respekt gegenüber anderen angeht, um den Kampf gegen Rechtsextremismus und den Schutz Geflüchteter. Egal, ob die Jugendlichen eine Hauptschule oder ein Gymnasium für Hochbegabte besuchen diese Themen seien ihnen wichtig, sagte Karanikolas. Seine eigene Aufgabe, die Interessen der deutschen Jugendlichen bei den Vereinten Nationen in New York zu vertreten, betrachtet Karanikolas indes nüchtern. "Wir verändern hier nicht viel." Er habe für die UN-Jugendresolution 50 Forderungen formuliert, aber am Ende habe es keine davon in das finale Dokument geschafft.
Quelle: dts Nachrichtenagentur