Handelskrieg unter Trump könnte Deutschland viele Milliarden kosten
Archivmeldung vom 24.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićWenn Donald Trump ein zweites Mal US-Präsident werden sollte, hätte das nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) gravierende Folgen für die EU und für Deutschland. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des IW könnte über die vierjährige Amtszeit gerechnet ein Verlust von bis zu 180 Milliarden Euro für die deutsche Wirtschaft folgen.
Sollte Trump für eine zweite Amtszeit zurück ins Weiße Haus gewählt
werden, hat er bereits angedroht, die Zölle für US-Einfuhren auf zehn
oder sogar 20 Prozent zu erhöhen. Deutsche Unternehmen, insbesondere die
exportstarken Auto- und Maschinenbauer, würde das schwer treffen. Die
USA waren im ersten Halbjahr 2024 Deutschlands wichtigster
Handelspartner. Als Reaktion auf die Androhung hat die EU im Sommer eine
Gegenstrategie entworfen: Erhöht Trump die Importzölle auf zehn
Prozent, kontert die EU mit gleichwertigen Zollerhöhungen.
Wie
sich das auf die deutsche Wirtschaft auswirken würden, hat das IW in
einer Simulation berechnet: So würde Deutschland über eine weitere
vierjährige Amtszeit Trumps ein BIP-Verlust von mehr als 127 Milliarden
Euro (in konstanten Preisen des Jahres 2020) drohen. Erhöhen beide
Seiten den Importzoll aufgrund eines Handelskrieges gar auf 20 Prozent,
würde das die deutsche Wirtschaft 180 Milliarden Euro kosten. Somit
würde das deutsche BIP am Ende der Amtszeit des Republikaners 1,5
Prozent niedriger ausfallen.
"Ein transatlantischer Handelskrieg
ist negativ für beide Seiten", sagte Studienautor Thomas Obst.
"Insbesondere für die deutsche Exportindustrie, die ohnehin in einer
Krise steckt." Trotzdem sei die Gegenstrategie der EU, auf
Zollerhöhungen mit Zollerhöhungen zu reagieren, richtig.
"Bestenfalls
reicht die angedrohte Vergeltung der EU aus, um Trump in seine
Schranken zu weisen", sagte IW-Ökonomin Samina Sultan. "Zudem muss
beiden Partnern klar sein, dass eine Partnerschaft auf Augenhöhe die
Position beider gegenüber China stärkt." Darüber hinaus sollte die EU
Freihandelsabkommen, etwa mit Südamerika oder im indopazifischen Raum
aushandeln, um zu diversifizieren.
Quelle: dts Nachrichtenagentur