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Assange will für eine Million Pfund Autobiographie schreiben

Archivmeldung vom 27.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Julian Assange Bild: Espen Moe / de.wikipedia.org
Julian Assange Bild: Espen Moe / de.wikipedia.org

Wikileaks-Chef Julian Assange wird seine Lebensgeschichte niederschreiben. Wie der 39-Jährige im Gespräch mit der britischen Zeitung "Sunday Times" sagte, habe er diese Entscheidung allerdings nicht aus freien Stücken getroffen. "Ich will dieses Buch nicht schreiben, aber ich muss", so Assange gegenüber der Zeitung. Das Geld will Assange demnach für seine Verteidigung gegen die in Schweden erhobenen Vergewaltigungsvorwürfe verwenden. Weiterhin will er Teile des Geldes in seine Enthüllungsplattform investieren.

Für das Buch habe er bereits Verträge mit US-amerikanischen und britischen Verlagshäusern geschlossen. Die Verträge hätten insgesamt einen Wert in Höhe von einer Million Pfund (rund 1,17 Millionen Euro). Assange wird von schwedischen Ermittlungsbehörden Vergewaltigung sowie sexuelle Belästigung von zwei Frauen vorgeworfen. Assange bestreitet die Vorwürfe und sieht sich als Opfer einer Kampagne gegen die Enthüllungsplattform Wikileaks.

Infolge der Vorwürfe war der 39-Jährige zunächst untergetaucht, hatte sich jedoch Mitte Dezember in Großbritannien der Polizei gestellt. Nach neuntägiger Haft war er nach einem Urteil des obersten britischen Gerichtes auf Kaution frei gekommen und steht nun unter Hausarrest, trägt eine elektronische Fußfessel und muss sich täglich bei der Polizei melden. Eine Auslieferung nach Schweden will der Wikileaks-Chef verhindern. Seiner Ansicht nach wäre dies ein erster Schritt für eine Überstellung in die USA. Dort bereite man nach Angaben seiner Anwälte eine Anklage wegen Spionage vor.

Wikileaks hatte Ende November rund 250.000 Geheimdokumente aus dem US-Außenministerium veröffentlicht und damit für weltweite Aufregung gesorgt. Die Enthüllungsplattform hatte bereits in den vergangenen Monaten mit Geheimdokumenten zu den Kriegen in Afghanistan und im Irak international Aufsehen erregt.

Wikileaks-Aussteiger: Vergewaltigungsvorwürfe gegen Assange keine CIA-Kampagne

Der ehemalige Sprecher von Wikileaks, Daniel Domscheit-Berg, hält die Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Wikileaks-Gründer Julian Assange nicht für eine Kampagne des US-Geheimdienstes CIA. Domscheit-Berg sagte dem Nachrichtenmagazin "Focus": "Ich halte Julian auch nicht für einen Vergewaltiger." Assange hatte die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zweier Schwedinnen als Komplott der US-Regierung und den Versuch des US-Verteidigungsministeriums bezeichnet, "unsere Arbeit zu zerstören". Kontakt zu Assange hat Domscheit-Berg seit seinem Ausstieg Ende September nicht mehr. "Das war alles so unschön", sagte er dem Magazin. "Wir haben fast drei Jahre zusammengearbeitet und jetzt diskreditiert Julian uns als ehemalige Mitarbeiter, die über ihn herziehen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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