US-Militär warnt Russland vor Stationierung in Kuba
Archivmeldung vom 23.07.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakDie USA haben die russische Regierung dringend vor der Einrichtung eines Stützpunkts für Atom-Bomber in Kuba gewarnt. "Dies wäre etwas, mit dem für die Vereinigten Staaten eine rote Linie überschritten wäre", sagte der designierte Chef der US-Luftwaffe, Norman Schwartz, am Dienstag in Washington.
Er reagierte damit auf russische Medienberichte, denen zufolge Moskau
die Entsendung von Langstreckenbombern nach Kuba und die Einrichtung
eines Stützpunkts dort erwägt. Sollte sich dies bewahrheiten, müsse
Russland mit einer "starken" Ablehnung aus Washington rechnen, fügte
der General hinzu.
US-Außenamt von Berichten über mögliche Rückkehr russischer Bomber nach Kuba überrascht
Das US-Außenamt lehnt eine Stellungnahme zu den Berichten
über eine mögliche Rückkehr russischer Bomber nach Kuba vorerst ab und
muss zunächst die Haltung der US-Regierung zu dieser Frage klären,
sagte Gonzalo Gallegos, Stellvertreter des US-Außenamtssprechers, in
Washington.
Darauf angesprochen, wie er die Meldungen über eine mögliche
Rückkehr russischer Langstreckenbomber nach Kuba als Antwort Russlands
auf die Stationierung von Teilen des US-Raketenabwehrsystems in Europa
kommentieren könnte, sagte
er: "Ich höre zum ersten Mal davon." "Ich muss mit unseren Leuten
darüber sprechen, welche Position wir beziehen, weil ich erst jetzt
davon höre", fügte Gallegos hinzu. Zugleich betonte er, dass eine
Stationierung von Teilen der US-Raketenabwehr in Europa keine Bedrohung
für Russland darstelle.
Unter Berufung auf eine nicht genannte ranghohe Quelle hatte
die russische Zeitung "Iswestija" am Montag geschrieben, die russischen
Bomber Tu-160 und Tu-95S könnten als eine Antwort auf die Aufstellung
der geplanten US-Raketenabwehrbasen in Europa wieder in Kuba
stationiert werden. "Während sie ihre Raketenabwehrsysteme in Polen und
Tschechien stationieren, landen unsere strategischen Flugzeuge bereits
auf Kuba", zitierte das Blatt seine Quelle.
Kuba hatte bereits vor knapp einem halben Jahrhundert im Zentrum einer
Krise zwischen Moskau und Washington gestanden. Die als Kubakrise
bekannte diplomatische Konfrontation zwischen den USA und der
Sowjetunion hatte die Welt 1962 an den Rande eines Krieges geführt. Sie
hatte sich an der Stationierung russischer Atomwaffen in Kuba
entzündet; Moskau gab damals dem Druck aus Washington nach und
verzichtete auf die Stationierung.