Chef der Volksrepublik Donezk Sachartschenko getötet
Archivmeldung vom 31.08.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEine Explosion hat sich im Zentrum von Donezk ereignet. Nach Angaben eines Vertreters von lokalen Sicherheitsstrukturen ist der Chef der selbsterklärten Volksrepublik Donezk, Alexander Sachartschenko, tot. Dies meldet das russische online Magazin "Sputnik".
Weiter heißt es hierzu auf der deutschen Webseite: "Den vorläufigen Meldungen zufolge ereignete sich die Explosion im Restaurant „Separ“ im Zentrum der Stadt.
„DVR-Chef Alexander Sachartschenko ist bei einer Explosion im Café "Separ" getötet worden. Der Minister für Einkommen und Gebühren Timofeev ist verwundet“, erklärte ein Gesprächspartner gegenüber Sputnik vor Ort.
Mittlerweile haben auch Mitglieder des Volksrates von Donezk den Tod von Sachartschenko bestätigt. Er sei bei einem „Terroranschlag“ getötet worden.
Nach Anschlag auf Sachartschenko: Donezk abgeriegelt
Laut dem Sprecher des Streitkräfte-Kommandos der selbsterklärten Volksrepublik Donezk (DVR) ist Donezk nach dem tödlichen Anschlag auf Alexander Sachartschenko, den Chef der DVR, abgeriegelt worden.
Alle Zu- und Ausfahrten seien im Moment blockiert.
„Donezk ist wegen des Anschlags für Ein- und Ausfahrten geschlossen“, so der Sprecher.
Man beobachte zudem genau die Situation an der Trennlinie zu den ukrainischen Streitkräften. Im Moment bleibe dort die Lage ruhig.
Auch das russische Außenministerium geht von einem Terrorangriff aus und fordert dessen volle und unvoreingenommene Aufklärung.
Mittlerweile hat der Berater von Sachartschenko, Alexander Kasakow, Sputnik mitgeteilt, dass die Explosion mithilfe eines gelegten Sprengsatzes ausgeführt worden ist.
Dieser sei bewusst so installiert worden, um den Chef der Republik zu töten. Die Explosion sei in Richtung des Kopfes gerichtet gewesen. Sachartschenko sei noch am Ort der Explosion an der Kopfverletzung, die „unvereinbar mit dem Leben“ war, gestorben.
Auf die Frage, wer hinter dem Anschlag stehen könnte, sagte Kasakow: „Die einzige Möglichkeit ist, dass es dieselben sind, die auch „Givi“ und „Motorola“ getötet haben“.
Im Oktober 2016 war in Donezk der Kommandeur des Bataillons „Sparta“, Arseni Pawlow (sein Funkruf „Motorola“,) ums Leben gekommen. In der DVR wird behauptet, dass Pawlow infolge eines Terroraktes umgekommen sei, den die ukrainischen Geheimdienste verübt hätten. Anfang Februar 2017 war infolge eines Terroraktes der Kommandeur des Bataillons der DVR „Somali“, Michail Tolstych, bekannt als „Giwi“, ums Leben gekommen.
Putin äußert sich
Nun hat sich der russische Präsident Wladimir Putin zu dem Angriff geäußert.
Laut Wladimir Putin ist der Anschlag ein Versuch, die gesamte Situation im Donbass zu destabilisieren, um „das Volk vom Donbass in die Knie zu zwingen“, doch das werde nicht funktionieren.
Der Angriff sei, wie jeder Terroranschlag, hinterhältig und zeige, dass bestimmte Gruppen an einer friedlichen Lösung des Konfliktes nicht interessiert seien.
„Ich erwarte, dass die Organisatoren und Vollstrecker dieses Verbrechens die Strafe tragen werden, die sie verdienen“, heißt es in der entsprechenden Stellungnahme von Putin, die auf der Internetseite des Kremls veröffentlicht worden ist.
Zudem hat der russische Präsident die Taten von Sachartschenko gewürdigt — dieser sei „ein echter Anführer, ein mutiger und entschlossener Mensch, ein Patriot vom Donbass“ gewesen.
„In einer schwierigen Zeit setzte er sich für die Verteidigung seines Heimatlandes ein, übernahm eine große persönliche Verantwortung“, heißt es im Kondolenz-Schreiben.
„Bitte nehmen Sie mein aufrichtiges Beileid zum tragischen Tod von Alexander Sachartschenko entgegen… Ich möchte mein Beileid der Familie und den Freunden von Alexander Sachartschenko zum Ausdruck bringen, allen Bewohnern von Donbass. Russland wird immer mit Ihnen sein“, so Putin.
Alexander Sachartschenko war am achten August 2014 zum Ministerpräsidenten der selbsterklärten Volksrepublik Donezk (DVR) ernannt worden.
Am zweiten November 2014 wurde er mit 75,5 Prozent zum Chef der DVR gewählt.
Sachartschenko hatte an vielen Kämpfen in der Donbass-Region gegen ukrainische Militärs und bewaffnete Bataillone persönlich teilgenommen und war im Laufe des Konfliktes im Osten der Ukraine mindestens zwei Mal verwundet worden.
Quelle: Sputnik (Deutschland)