Anschlag auf deutschen Botschafter
Archivmeldung vom 27.02.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer Deutsche Botschafter in Sri Lanka ist heute Morgen nur knapp einem Attentat in Batticaloa an der Ostküste entgangen. Auf Einladung der Regierung wollte er sich vor Ort über die Flüchtlingssituation informieren. Dabei wollte er auch zu Gesprächen mit Vertretern von Aktion Deutschland Hilft zusammentreffen. Beim Landeanflug auf die Stadt wurden die Hubschrauber der hochrangigen Delegation mit Mörsergranaten beschossen. Der Botschafter Italiens wurde leicht verletzt.
Allein in Batticaloa haben sich mehr als 70.000
Bürgerkriegsflüchtlinge gesammelt die bereits seit Monaten intensiv
von den Mitgliedsorganisationen des Hilfsbündnisses versorgt und
betreut werden. "Durch die Eroberung von Vakarai nördlich der Stadt
vor einem Monat sind noch mal 10.000", hinzugekommen so Christoph
Ernesti, der Sprecher des Bündnisses in Colombo. "Besonders das
politische Klima bereitet uns Sorge", so Ernesti. Die
Karuna-Fraktion, eine abtrünnige Splittergruppe der LTTE, ist
besonders wegen Rekrutierung von Kindersoldaten und
Menschenrechtsverletzungen in die internationale Kritik geraten. "Sie
haben Mitarbeiter von uns bedroht und Büros mehrfach überfallen",
berichtet Ernesti. Besonders hier hat sich der Deutsche Botschafter
mehrfach vermittelnd im Interesse der Organisationen eingeschaltet.
Anfang des Jahres hatte er mehrfach Todesdrohungen erhalten.
In den vergangenen Monaten hat der Bürgerkrieg in Sri Lanka mehr
als 3.000 Tote gefordert. Landesweit befinden sich mehr als 200.000
Menschen auf der Flucht. Sri Lanka ist für Aktion Deutschland Hilft
ein Schwerpunktland im Wiederaufbau nach dem Tsunami vom 26. Dezember
2004.
Quelle: Pressemitteilung Aktion Deutschland Hilft e.V.