Griechenland: Anfragen an SOS-Kinderdörfer steigen weiter
Archivmeldung vom 23.01.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKurz vor der Parlamentswahl in Griechenland am Sonntag hat die Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer weltweit darauf hingewiesen, dass sich die Lage von vielen Menschen in Griechenland auch 2014 eher verschlechtert als verbessert hat. "Wir verzeichneten 2014 sogar einen leichten Anstieg der Zahl der Eltern, die ihre Kinder in einem der SOS-Kinderdörfer unterbringen wollen, weil sie finanziell nicht mehr in der Lage sind, sich um sie zu kümmern", sagte der Leiter der SOS-Kinderdörfer in Griechenland, George Protopapas.
Laut Protopapas melden sich jetzt vor allem die Familien, die im dritten oder vierten Jahr der Arbeitslosigkeit weder ein noch aus wissen. In Griechenland gibt es nur im ersten Jahr der Arbeitslosigkeit eine geringe Unterstützung vom Staat, in den folgenden Jahren sind die Menschen auf sich allein gestellt.
Die SOS-Kinderdörfer haben für diese Familien ihre Hilfe massiv ausgedehnt. "Es darf nicht sein, dass Familien wegen Armut auseinandergerissen werden", sagte Protopapas. "Daher unterstützen wir die Familien, damit sie zusammenbleiben können." Kinder würden in den SOS-Kinderdörfern nur dann aufgenommen, wenn neben Armut weitere Probleme der Eltern wie Depression, Krankheit, Alkohol oder Drogen hinzukämen.
Die offizielle Arbeitslosenquote in Griechenland liegt weiterhin bei über 25 Prozent und wird Projektionen zufolge auch in den kommenden Jahren nur geringfügig fallen. "Wir sind auf dem Weg zur 'Ein-Drittel-Gesellschaft'", sagte der SOS-Leiter. "Fast zwei Drittel der Griechen sind wirtschaftlich und sozial abgehängt."
Quelle: SOS-Kinderdörfer weltweit