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Deutsche Task Force Erdbeben untersucht das Java-Erdbeben

Archivmeldung vom 31.05.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Deutsche Task Force Erdbeben entsendet ein Wissenschaftlerteam zur Untersuchung des Erdbebens von Java. Am heutigen Tag fliegen drei Wissenschaftler des GeoForschungsZentrums Potsdam (GFZ) und ein Wissenschaftler der Ludwig-Maximilian-Universität München auf die Insel.

Ziel der Arbeiten wird es sein, durch Beobachtung der Nachbeben mit einem seismologischen Netz zu einem genaueren Verständnis des Bruchprozesses zu kommen, der zum Katastrophenbeben vom 27. Mai führte. Auch sollen mögliche Zusammenhänge zwischen Bebenaktivität und der jüngsten Vulkantätigkeit des Merapi untersucht werden. Darüber hinaus sollen erste Messungen zur Bestimmung von Standorteffekten durchgeführt werden, die offenbar zu lokalen Verstärkungen des Erdbebens geführt haben.
Das Deutsche Task Force-Komitee Erdbeben hat seinen Sitz am GFZ Potsdam. Es kooperiert mit verschiedensten Einrichtungen aus Wissenschaft, Wirtschaft und humanitären Organisationen. Die Finanzierung erfolgt hauptsächlich aus Mitteln des GeoForschungsZentrums und der Versicherungswirtschaft. Hauptsponsor aus der Wirtschaft ist die Hannover Rückversicherung. Der jetzige Einsatz wird zusammen mit dem Indonesischen Seismologischen Dienst BMG, Jakarta, durchgeführt, der auch Projektpartner des GFZ Potsdam bei der Entwicklung des Tsunami-Frühwarnsystems ist.
Das GFZ Potsdam untersucht bereits seit mehr als einem Jahrzehnt Vulkanismus und Tektonik in Indonesien und hat daher umfassende geowissenschaftliche Kenntnisse der Region. GFZ-Wissenschaftler haben bei der Untersuchung des Hochrisiko-Vulkans Merapi wichtige Vorarbeiten erbracht und sind im Projekt MERAMEX des vom BMBF und der DGF getragenen ?Geotechnologien?-Programms an der Erstellung der ersten Tomographie der Erdkruste in Zentral-Java beteiligt gewesen.

Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.

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