CDU-Politikerin Güler findet Pro-Erdogan-Feiern "befremdlich und traurig"
Archivmeldung vom 25.06.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttNRW-Integrations-Staatssekretärin Serap Güler (CDU) kritisiert die Pro-Erdogan-Feiern in NRW nach den Parlaments- und Präsidentenwahlen in der Türkei. "Das Bild, das sich gestern Abend in Dortmund, Duisburg oder Köln gezeigt hat, Türken, die sich wie Bolle über die Wiederwahl von Erdogan freuen, ist befremdlich und traurig zugleich. Die Verärgerung darüber verstehe ich", sagte Güler der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
"Viele können einfach nicht verstehen, wie man sich so darüber freuen kann, wenn die Demokratie dermaßen mit Füßen getreten wird. Nach eigenem Verständnis haben diese Menschen aber kein Problem mit Demokratie, sie halten Erdogan für sehr demokratisch. Was deutlich macht, dass hier ein extremes Demokratiedefizit vorhanden ist. Dies zu korrigieren, ist künftig auch unsere Aufgabe", ergänzte Güler.
Die Politikerin hält es aber für falsch, daraus eine "Türken-wollen-sich-nicht-integrieren-Debatte" zu machen. 65 Prozent der Wähler für Erdogan, das bedeute: Von rund drei Millionen Türken in Deutschland hätten sich rund 500 000 für Erdogan entschieden.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)