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Anschlag in Reyhanli: Linke-Politikerin kritisiert rasche Schuldzuschreibung

Archivmeldung vom 14.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Karte der Türkei Grafik: politaia.org
Karte der Türkei Grafik: politaia.org

Die Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen, Sprecherin der Linksfraktion für Internationale Beziehungen, kritisiert die rasche Schuldzuschreibung Ankaras nach den Anschlägen in der türkisch-syrischen Grenzstadt Reyhanli und die verhängte Pressezensur. "Das Vorgehen der türkischen Regierung wirft viele Fragen auf", erklärte Dagdelen gegenüber der Tageszeitung "Junge Welt". Es bestehe die Gefahr, "dass wie zuvor beim Granatenbeschuss und dem Flugzeugabschuss die türkische Regierung einen Grund fabriziert für eine militärische Intervention der NATO".

 Die Parlamentarierin verwies darauf, dass Augenzeugenberichten zufolge die Opfer in Reyhanli mehrheitlich Alaviten sind. Die Bevölkerung in der Stadt gehe offensichtlich davon aus, dass Islamisten aus den Reihen der syrischen Aufständischen für den Terrorakt verantwortlich sind.

Nach Bombenanschlägen: Tausende Demonstranten fordern Erdoğans Rücktritt

Der Nachrichtenblog "politaia.org" berichtet gestern, dass Tausende am vergangenen Sonntag auf die Straßen von Hatay gegangen sind, um Erdoğans Rücktritt zu fordern. Die Demonstranten werfen der türkischen Regierung Kollaboration mit den USA und Unfähigkeit vor. Doch Alternativen zur aktuellen Politik Ankaras hat die Opposition auch nicht anzubieten.

In der Meldung, die ursprünglich von den "Deutsch Türkischen Nachrichten" veröffentlicht wurde, heißt es: "Am vergangenen Sonntag haben etwa 5000 Menschen in der Provinz Hatay gegen Premierminister Erdoğan protestiert. Sie forderten lautstark seinen Rücktritt und machen ihn verantwortlich für die Autobombenanschläge von Reyhanlı. Organisiert wurde die Kundgebung von den regierungskritischen „Volkshäusern“ („Halkevleri“). Anhänger der Türkisch Kommunistischen Partei (TKP) unterstützten den Protest.

Die Menschen skandierten Parolen wie zum Beispiel „USA Mörder! AKP Kollaborateure!“ oder „Die Bürger von Reyhanlı sind nicht alleine“. Sie fordern den sofortigen Stopp der türkischen Unterstützung für die syrischen Rebellen. „Das Volk von Hatay möchte, dass es den Flüchtlingen gut geht. Doch wir sind dagegen, dass die Flüchtlingscamps als Militärlager genutzt werden“, zitiert die Hürriyet den örtlichen Vertreter der „Volkshäuser“, Eylem Mansuroğlu….."

Quelle: dts Nachrichtenagentur / politaia.org

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