Neue Umfrage zeigt Hillary Clinton als Favoritin in der US-Präsidentschaftswahl
Archivmeldung vom 23.03.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHillary Clinton ist in den G20-Staaten die Top-Favoritin für das Amt des US-Präsidenten. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Umfrage, die das Handelsblatt gemeinsam mit dem britischen Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov in den zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G20) durchgeführt hat. Im Rahmen der Studie wurden in jedem Land jeweils rund 1.000 Personen zur wirtschaftlichen und politischen Lage sowie zum Ansehen von Führungskräften befragt.
Von den insgesamt mehr als 20.000 Befragten wünschen sich 35% Hillary Clinton als künftige US-Präsidentin, vor Donald Trump (9%) und Bernie Sanders (7%). Dabei gilt Clinton in 18 der 20 befragten Länder als Favoritin, wobei sie ihre stärksten Unterstützer in Mexiko (56%), Italien (46%), Deutschland (42%) und Brasilien (42%) hat. Die geringste Unterstützung findet sie hingegen in Russland (10%), China (18%) und Saudi Arabien (22%). Das einzige Land, das Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl vorziehen würde, ist Russland - dort würde Trump 31% der Stimmen erhalten und Clinton lediglich 10%.
Über alle Staaten hinweg stufen die Befragten die weltweite wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden drei Jahren als schwierig ein: So gehen vier von zehn Befragten davon aus, dass sich die Lage der Weltwirtschaft in Zukunft weiter verschlechtern wird. Nur zwei von zehn gehen hingegen von einer Verbesserung der Weltwirtschaft aus und der Rest erwartet keine Veränderung.
Als "wichtigste" Weltmacht* wird von 74% der Befragten die USA gesehen. Darauf folgen China (53%), Russland (51%), Deutschland (43%) und Großbritannien (38%). Die "beliebteste" Weltmacht* sind ebenfalls die USA mit 27% aller Stimmen, gefolgt von Kanada (24%), Großbritannien (21%), Deutschland (21%) und Australien (19%).
Bei der Frage nach der "aggressivsten" Weltmacht* liegt Russland mit 49% der Stimmen auf Platz Eins, gefolgt von den USA (44%), China (31%), Saudi Arabien (24%) und der Türkei (19%). Für 35% der Befragten ist Kanada das Land mit der höchsten Lebensqualität*, vor Deutschland (31%), den USA (30%), Australien (26%) und Großbritannien (22%). Die USA sollen laut Studie das beste Wirtschaftssystem* haben, gefolgt von Deutschland, Japan, Großbritannien und Kanada.
"Im Gegensatz zur alltäglichen Politik, die uns permanente Konflikte und kulturelle Schwierigkeiten gebracht hat, zeigt unsere Studie, dass sich die Welt auf einem Weg befindet, der in einem globalen Dorf enden wird", sagt Gabor Steingart, Herausgeber des Handelsblatts. "Die meisten Menschen in den G20-Staaten sind sich über die wichtigen Themen wie Wirtschaft, Führungskraft und Politik einig. Die Gesellschaft ist sich mehr verbunden als ihre politische Führung. Europäer, Asiaten und Amerikaner wollen alle das Gleiche: Stabilität, einen Sinn für Ordnung und Wohlstand. Aber noch viel wichtiger ist ihnen, dass sich die Richtung der Weltpolitik ändert."
Als die größten aktuellen Probleme* stufen zwei Drittel der Befragten Krieg und Terrorismus ein, gefolgt von Klimawandel und Umweltzerstörung (40%) und der immer größer werdenden Schere zwischen Arm und Reich (34%). Darauf folgen Hunger, religiöse Konflikte, die Unbändigkeit der Kapitalmärkte und Überbevölkerung.
Der Studie zufolge halten je 28% der Befragten aus den G20-Staaten Papst Franziskus und Barack Obama für die "vertrauenswürdigsten" Führungskräfte* in der Welt. Der Dalai Lama belegt mit 23% Platz 3, gefolgt von Microsoft Co-Gründer Bill Gates mit 18% und Bundeskanzlerin Angela Merkel mit 13%. Wladimir Putin liegt mit 12% auf Platz 6 vor dem UN-Vorsitzenden Ban Ki-Moon (12%), Facebook-Gründer Mark Zuckerberg (8%) sowie dem britischen Premierminister David Cameron und dem chinesischen Präsident Xi Jinping mit jeweils 7%.
Die hypothetische Frage, welches Regierungsoberhaupt der G20-Staaten sie als Weltregierungschef wählen würden, beantworteten 23% der Befragten mit US-Präsident Barack Obama, gefolgt von Bundeskanzlerin Angela Merkel (10%), dem russischen Präsident Wladimir Putin (9%) sowie Chinas Staatspräsident Xi Jinping und dem britischen Premierminister David Cameron mit jeweils 4%.
Die Befragung wurde vom 19. Januar bis 23. Februar 2016 von YouGov im Auftrag des Handelsblatts in den G20-Staaten durchgeführt. Dazu zählen Argentinien, Australien, Brasilien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Südkorea, Mexiko, Russland, Saudi Arabien, Südafrika, Spanien, Türkei, Großbritannien und die Vereinigten Staaten. Zusammen stellen die G20-Staaten zwei Drittel der Weltbevölkerung und erwirtschaften rund 85% des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP). Ziel der Studie war es, herauszufinden, was die Bewohner der weltweit größten Industrie- und Schwellenländer über die aktuelle wirtschaftliche und politische Situation in der Welt und ihre Führungspersönlichkeiten denken und wo sie die größten Probleme und den größten Handlungsbedarf sehen.
Methode: Befragte in jedem Land wurden nach Geschlecht, Alter und geographischem Ort ausgesucht, um ausgewogene Resultate zu erzielen. Die individuellen nationalen Studien haben eine statistische Fehlermarge von 5% mit einer Abweichung von +/- 2-3%. Die gesamte Studie mit rund 20.000 Befragten hat eine Fehlermarge von 5% mit einer Abweichung von +/- 0.5 %.
Alle Ergebnisse der Studie im Detail gibt es in der Handelsblatt-Ausgabe vom 24. März 2016 und in einer Handelsblatt-Serie, die am Dienstag, 29. März 2016 startet.
*Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich
Quelle: Handelsblatt (ots)