Präsident Raisi: Annäherung zwischen Russland und Iran lässt im Westen die Alarmglocken schrillen
Archivmeldung vom 20.01.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Beziehung zu Russland basiere auf gemeinsamen Interessen der beiden Länder und werde auf gleicher Augenhöhe diskutiert. Iran sei gerade deswegen zur Zielscheibe von Angriffen des Westens geworden, da das Land ein souveräner Staat bleiben wolle, sagte der iranische Präsident Raisi in einem Interview mit RT.
Weiter berichtet RT DE: "Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Mittwoch seinen iranischen Amtskollegen Ebrahim Raisi in Moskau empfangen. Das Treffen war Raisis wichtigster offizieller Auslandsbesuch seit seinem Amtsantritt im August und der erste Besuch eines iranischen Präsidenten in Russland seit 2017. Zu diesem Anlass gab Raisi RT ein Interview.
Auf
die Frage, wie der aktuelle Stand der Beziehungen zwischen Russland und
Iran sei, sagte der iranische Präsident, dass sich diese zwischen
Teheran und Moskau basierend auf gemeinsamen Interessen in zahlreichen
bilateralen Bereichen und unter anderem im Rahmen der Sicherheits- und
Militärkooperationen sowie der Raumfahrttechnologie entwickeln. Iran
wolle seine diplomatischen Beziehungen mit Russland auf der Ebene der
"strategischen" Partnerschaft intensivieren, indem die iranische
Regierung einen Entwurf für ein Abkommen über strategische
Zusammenarbeit für einen Zeitraum von 20 Jahren mit Russland vorbereitet
habe.
Die Interaktion mit Russland sei mit dem Souveränitätsprinzip Irans vereinbar. Die Beziehung zu Russland basiere auf der Basis gemeinsamer Interessen der beiden Länder und werde auf gleicher Augenhöhe diskutiert. Iran sei gerade deswegen zur Zielscheibe von Angriffen des Westens geworden, da das Land ein souveräner Staat bleiben wolle.
Westliche Experten schüren gezielt Hysterie über die strategische Partnerschaft zwischen Russland und Iran und beschreiben sie als Bedrohung für den Westen. Auf die Frage, welche Motive hinter solchen Spekulationen steckten, sagte Raisi, Iran und Russland seien wichtige Akteure in der Region, und wenn sie sich annäherten, würden bei den westlichen Staaten Alarmglocken schrillen, die im Grunde "Weltherrschaftsanspruch" hätten.
Iran verstärkt seine Zusammenarbeit mit China in mehreren Bereichen, sowohl bilateral als auch mit Moskau als dritter Partei. Zu der Ausrichtung der Außenpolitik Irans gen Osten sagte Raisi: "Wir richten unsere Beziehungen auf Basis der gemeinsamen Interessen aus, wobei Irans Beziehungen zu China und Russland eine strategische Gestalt besitzen." Zum Beitritt Irans zur Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) erklärte Raisi, dass die Aktivierung der multilateralen Beziehungen im Rahmen der regionalen Organisationen zum Wohlergehen und zur Sicherheit der Region beitrage.
Die Gespräche über das Atomabkommen mit Iran stehen ganz oben auf der Tagesordnung in Moskau. Auf die Frage, wie er den aktuellen Stand der Gespräche beurteile, sagte Raisi, dass der Westen bislang gegen die Auflagen aus dem Atomdeal verstoßen habe. "Die US-Regierung stieg aus dem Abkommen aus, während die europäischen Staaten ihren Verpflichtungen im Rahmen des Atomabkommens nicht nachkommen." Nun müssten westliche Staaten die Sanktionen gegen Iran aufheben, um überhaupt eine Wiederbelebung des Vertrags zu ermöglichen.
Sowohl Russland als
auch Iran werden vom Westen häufig der Cyberkriminalität und
Cyberspionage beschuldigt. Auf die Frage, ob diese Vorwürfe in
irgendeiner Weise gerechtfertigt seien, sagte der iranische
Regierungschef, der Westen sei selbst verantwortlich für zahlreiche
Cyberangriffe auf der Welt. "Wir haben kürzlich einen groß angelegten
Cyberangriff auf die Tankstellenversorgung in Iran erlebt." Die
iranische Nuklearindustrie sei in den vergangenen Jahren mehrfach durch
Cyberattacken beschädigt worden. Der Westen und "Zionisten" hätten
selbst immer angedeutet, dass sie in Cyberangriffe gegen iranische
Strukturen und Mordaktionen gegen iranische Wissenschaftler involviert
gewesen seien. "
Quelle: RT DE