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Italiens Ex-Ministerpräsident Prodi wirft Europa Versagen bei Bewältigung der Schuldenkrise vor

Archivmeldung vom 13.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Romano Prodi Bild: Roosewelt Pinheiro/ABr / de.wikipedia.org
Romano Prodi Bild: Roosewelt Pinheiro/ABr / de.wikipedia.org

Der frühere italienische Ministerpräsident Romano Prodi wirft der Europäischen Union schweres Versagen bei der Bewältigung der Schuldenkrise vor. "Die einzige konsequente Strategie Europas in den vergangenen 15, 16 Monaten war es, Entscheidungen zu verschieben. Kleine Probleme sind zu großen Problemen geworden", sagte er im Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstagausgabe).

Prodi verlangt klare Entscheidung in der die europäische Staatengemeinschaft klarstellt: "Wir sind nicht die Boxsäcke die nur einstecken, wir haben eine eigene Politik." Er ruft insbesondere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dazu auf, eine führende Rolle bei der Bewältigung der Schuldenkrise zu übernehmen. "Wir brauchen Deutschland. Ein Deutschland das seiner Verantwortung nachkommt und eine Führungsrolle übernimmt", sagte Prodi.

Der frühere Präsident der Europäischen Kommission fordert eine Stärkung und schnelle Verabschiedung des italienischen Sparpakets. "Die Regierung muss sofort ein Treffen mit der Opposition einberufen, um Ergänzungen zum Sparpaket zu beschließen, die das Paket gewichtiger machen. Das Ganze sollte das Gütesiegel der Banca D`Italia erhalten, womit die internationale Glaubwürdigkeit gesichert wird. Und dann sollte das Finanzgesetz schnell verabschiedet werden", sagte er. Er warnte allerdings seine Partei davor, vorschnell an der Absetzung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi zu arbeiten. "Wir müssen das Feuer löschen und zeigen, dass unsere Finanzen in Ordnung sind. Im Anschluss wird das langfristige politische Problem gelöst. Wenn die Bude brennt, sollte man nicht über neue Regierungen nachdenken."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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