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Neue IS-Personalakten belasten deutsche Islamisten

Archivmeldung vom 16.07.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
ISIS-Wappen
ISIS-Wappen

Foto: Monotheist
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Neu aufgetauchte Personalunterlagen der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) belasten zahlreiche deutsche Islamisten.

Einige der in den Papieren genannten Extremisten sind derzeit auf freiem Fuß, weil ihnen eine Zugehörigkeit zum IS bislang nicht nachgewiesen werden konnte. In mehreren Fällen wussten die deutschen Behörden vor dem Aktenfund noch nicht einmal sicher, dass sich die mutmaßlichen Dschihadisten in Syrien aufgehalten hatten. Die Dokumente, die dem "Spiegel" und "Spiegel" TV vorliegen, sind sogenannte Ausreisebögen.

Die auf Arabisch verfassten Unterlagen geben Auskunft über rund 400 Dschihadisten, die das IS-Gebiet wieder verlassen haben, darunter etwa 20 Deutsche. Die neuen IS-Personallisten könnten für die Strafverfolgung zurückgekehrter Terror-Touristen bedeutsam werden. Ermittler wollen sie als Belege nutzen, um Dschihadisten wegen ihrer Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung belangen zu können.

Einer der mutmaßlichen IS-Kämpfer, die nun in Bedrängnis geraten, ist Muhammed H., 20, aus Wuppertal, der Anfang 2015 für Aufsehen sorgte, weil er seine vollverschleierte Ehefrau an einer Kette durch die Stadt führte. Konfrontiert mit seinem IS-Personalbogen reagierte H. brüsk: "Sie lügen. Sie sind ein Lügner. Ich will nichts mit Ihnen zu tun haben", sagte er dem "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe.

Die Ermittler gehen gleichwohl davon aus, dass die Unterlagen authentisch sind. Derzeit analysiert das Bundeskriminalamt (BKA), inwiefern sich die Echtheit der Akten auch vor Gericht belegen lässt. "Viele der Daten sind plausibel und entsprechen unseren Erkenntnissen", sagt BKA-Chef Holger Münch.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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