Mitsotakis sieht Sozialleistungen als Grund für Sekundärmigration
Archivmeldung vom 12.04.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.04.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis sieht in hohen deutschen Sozialleistungen den Grund dafür, dass viele Flüchtlinge aus seinem Land nach Deutschland wollen. Man sei nicht so reich wie Deutschland und könne nicht die gleichen Leistungen bieten, sagte er der "Bild".
Es sei verständlich, "dass potenzielle Flüchtlinge den großzügigeren Leistungen hinterherlaufen". Er wolle aber, dass jemand, dem in seinem Land Asyl gewährt werde, auch in Griechenland bleibe: "Wenn sie ihr Leben in Griechenland aufbauen wollen, heißen wir sie willkommen."
Der griechische Regierungschef plädierte zugleich für eine EU-Obergrenze für Wirtschaftsflüchtlinge: "Wir müssen uns in Europa darauf einigen, wie viele Menschen wir aufnehmen können, ich spreche dabei von Wirtschaftsmigration." Wer jedoch vor Krieg oder Verfolgung fliehe, dem müsse man den Flüchtlingsstatus gewähren, wenn er den rechtlichen Anforderungen entspreche. Dazu sei Europa rechtlich und moralisch verpflichtet. "Irgendwann müssen wir in ganz Europa die gleichen Regeln für die Gewährung für Asyl haben", so Mitsotakis weiter. Das sei notwendig, um "Asylshopping" zu beenden. Der griechische Ministerpräsident plädierte zugleich für mehr Mut im Bereich der legalen Migration: "Was wir brauchen, ist eine große Mauer mit einer großen Tür."
Die "Mauer" solle den Schutz der Grenze und die "Tür" eine "großzügige, legale Politik für Flüchtlinge und Wirtschaftsmigranten sichern". Europa stehe vor einer demografischen Krise und benötige mehr und jüngere Menschen. "Deshalb glaube ich, dass wir als Europäische Union mutiger sein sollten, wenn es um legale Wege der Migration geht", so Mitsotakis. Sein Land brauche zum Beispiel Menschen für den Agrarsektor.
Quelle: dts Nachrichtenagentur