Bundesregierung beantragt drei Milliarden Euro für Ukraine
Die Bundesregierung beantragt beim Haushaltsausschuss des Bundestages Militärhilfen für die Ukraine in Höhe von drei Milliarden Euro. Das geht aus einem Antrag des Finanzministeriums an den Ausschuss hervor, über den das Nachrichtenmagazin Politico am Donnerstag berichtet.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte lange mit der Freigabe der Mittel
gezögert - was ihm Blockade-Vorwürfe von Union, Grünen und FDP
einbrachte. Nach Politico-Informationen hatten Scholz und CDU-Chef
Friedrich Merz vereinbart, dass die Militärhilfen bis Ende der Woche
bewilligt werden sollen. Für diesen Freitag ist eine digitale
Sondersitzung des Haushaltsausschusses vorgesehen.
"Es ist
erklärtes Ziel der Bundesregierung, die Ukraine in ihrer Verteidigung so
lange wie nötig und mit den notwendigen militärischen Maßnahmen zu
unterstützen", heißt es in dem Papier. "Durch das bisherige Ausbleiben
einer Bereitstellung spezifischer neuer US-Haushaltsmittel durch den
US-Kongress für die militärische Unterstützung der Ukraine drohen
spätestens ab dem 2. Quartal 2025 Versorgungslücken."
Laut
Finanzministerium geht es um Material und Waffen - etwa für die
Luftverteidigung. Finanziert werden sollen mit den Mitteln aus
Deutschland aber auch Drohnen, geschützte Fahrzeuge, Panzerhaubitzen,
Kampfpanzer und Schützenpanzer. Dafür müssten "im ersten Halbjahr 2025
zahlreiche weitere Beschaffungsverträge unverzüglich abgeschlossen
werden", heißt es in dem Papier.
"Die kontinuierliche Steigerung
der Anzahl der von Russland eingesetzten Drohnen überlastet zunehmend
die verfügbaren Kapazitäten der ukrainischen Luftverteidigung",
argumentiert die Bundesregierung. Es seien Unwägbarkeiten und
Unsicherheiten hinsichtlich einer Fortführung der US-Unterstützung im
bisherigen Maße entstanden. Diese würden "die militärische Planung und
Logistik in erheblichem Umfang erschweren und sich in einem erhöhten
Unterstützungsbedarf niederschlagen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur