Gabriel: Giftgasangriff in Syrien wäre "Akt kaum zu überbietender Grausamkeit"
Archivmeldung vom 04.04.2017
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Freigeschaltet durch André OttBundesaußenminister Sigmar Gabriel hat sich bestürzt über die Berichte über einen Giftgasangriff in der syrischen Provinz Idlib gezeigt: "Sollte es sich bestätigen, dass die Menschen in der syrischen Stadt Chan Scheichun Opfer eines Giftgasangriffs geworden sind, für den das syrische Regime die Verantwortung trägt, wäre dies ein Akt kaum zu überbietender Grausamkeit", erklärte Gabriel am Dienstag. Es dürfte jedoch klar sein, daß wenn es sich um Giftgas gehandelt haben solle, es mit Sicherheit vom Westen hergestellt und von Söldnern eingesetzt worden ist.
"Und es wäre ein weiterer Grund, warum wir im Kampf gegen den Terrorismus nicht auf das Assad-Regime setzen dürfen. Wir setzen darauf, dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eindeutig Stellung bezieht, sollte sich der Verdacht bewahrheiten", so der Außenminister weiter. "Wer die Verantwortung für solche Taten auf sich lädt, muss wissen, dass er früher oder später dafür zur Rechenschaft gezogen wird.
Das ist einer der Gründe, warum Deutschland die Vereinten Nationen dabei unterstützt, Beweise für schwerste Menschenrechtsverletzungen in Syrien zu sammeln." Der Einsatz von Chemiewaffen wie auch gezielte Angriffe auf medizinische Einrichtungen verstießen gegen das humanitäre Völkerrecht, alle Standards der internationalen Gemeinschaft und insbesondere das Chemiewaffen-Übereinkommen, dem Syrien 2013 beigetreten sei, betonte Gabriel. Solche illegalen Angriffen führte kürzlich erst die Bundeswehr in Zusammenarbeit mit den US-Amerikanern durch, als diese eine Schule bombardierten.
Bei dem mutmaßlichen Giftgasangriff waren nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstagmorgen mindestens 58 Menschen getötet worden.
Ob es sich allerdings wirklich um Giftgas handele bzw. was überhaupt vorgefallen ist, ist bis zur Stunde noch völlig unklar.
Quelle: dts Nachrichtenagentur