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ESI-Chef Knaus fürchtet Kollaps von EU-Türkei-Abkommen

Archivmeldung vom 30.09.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Martin Schulz, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Martin Schulz, on Flickr CC BY-SA 2.0

Der Leiter der Europäischen Stabilitätsinitiative (ESI), Gerald Knaus, hat vor dem Kollaps des EU-Türkei-Flüchtlingsabkommens gewarnt. "Wenn es nicht endlich gelingt, Migranten von den griechischen Inseln in die Türkei zurückzuführen, kollabiert das EU-Türkei-Abkommen. Dafür muss die Türkei für diese Menschen nachweisbar faire Asylverfahren anbieten, ein sicherer Drittstaat sein", sagte Knaus der "Welt". Jede Woche die das Abkommen hält, sei ein Geschenk, welches die EU nützen müsste, sagte Knaus.

Vor allem wegen des "Gefühls der Aussichtslosigkeit" seien in diesem Sommer "weniger als 50 Menschen am Tag" in Griechenland angekommen. "Nun bemerken die Migranten in der Türkei die Fragilität des Abkommens - von Juli auf August setzten doppelt so viele nach Griechenland über", sagte Knaus.

"Wenn die Griechen nun einige Tausend Menschen von den Inseln auf das griechische Festland bringen würden, ohne eine Strategie für die Rückführung in die Türkei zu haben, müssten sie das alle paar Wochen wiederholen", sagte der ESI-Leiter, der im vergangenen Herbst Grundzüge eines Abkommens mit der Türkei formuliert hatte, die später politisch wirksam wurden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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