Lkw-Fahrer blockieren aus Protest gegen Steuererhöhung Autobahnen in Frankreich
Archivmeldung vom 07.12.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittLkw-Fahrer haben am Samstagmorgen für Verkehrsbehinderungen auf französischen Autobahnen gesorgt. Damit protestieren sie gegen eine Steuererhöhung auf Kraftstoff. Das meldet das russische online Magazin "Sputnik".
Weiter heißt es hierzu auf deren deutschen Webseite: "Wie der Sender Franceinfo berichtete, hätten Laster etwa Mautzahlstellen auf der A8 in Südfrankreich oder der A36 im Osten des Landes blockiert. Die Aktion habe die Gewerkschaft Otre organisiert.
„Alles läuft nach Plan“, sagte Jean-Marc Rivéra, Sprecher der Gewerkschaft, dem Sender BFMTV.
Als Grund für den Streik dient eine für 2020 geplante Treibstoffsteuererhöhung. Ein Steuervorteil für Kraftstoff soll dann auslaufen.
Sollte diese Steuererhöhung beibehalten werden, wäre dies ein schwerer Schlag für die 40.000 Gütertransportunternehmen, hieß es in einer Mitteilung der Gewerkschaft.
„Unter dem Vorwand, das Budget für die Straßeninfrastruktur (...) aufzustocken, erlegt die Regierung diese Verpflichtung allein den französischen Unternehmen auf, indem sie ausländische Lastkraftwagen (...) schont“, so die Gewerkschaft.
Bereits in den vergangenen Wochen hatten Bau- und Landwirtschaftsfahrzeuge aus Protest gegen die Pläne der Regierung Ölraffinerien im Land blockiert. Mittlerweile gab es die Sorge, dass demnächst ein Mangel an Benzin entstehen könnte.
Auch die Streiks im Nah- und Fernverkehr gegen die geplante Rentenreform setzten sich am Samstag fort.
Die französische Staatsbahn SNCF hatte angekündigt, dass nur zehn bis 15 Prozent der Züge fahren würden. Der Streik hatte erneut Auswirkungen auf den Bahnverkehr in Deutschland. Zahlreiche Züge Richtung Paris fielen zum Beispiel aus. Auch die Pariser Metro wurde wieder bestreikt. Der Verkehr war am Samstag weiterhin schwer gestört – zahlreiche Linien wurden gar nicht bedient.
Proteste in Frankreich
Massive Streiks gegen die geplante Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron hatten am Donnerstag Frankeich erschüttert. Hunderttausende Menschen gingen zum Generalstreik auf die Straße. Der öffentliche Verkehr war fast komplett lahmgelegt. In Paris fuhren fast keine Metros, die meisten Linien wurden nicht bedient, Bahnhöfe waren geschlossen.
Die Polizei setzte als Reaktion Tränengas ein. Dutzende Teilnehmer wurden festgenommen. Allein in Paris waren am Donnerstag rund 6000 Sicherheitsbeamte im Einsatz. Auch in anderen Städten Frankreichs, wie etwa in Nantes, Lyon oder Marseille, versammelten sich die Menschen.
Mit der Rentenreform will die französische Regierung Privilegien für bestimmte Berufsgruppen wie die Eisenbahner auf längere Sicht beenden. Außerdem will die Regierung Anreize geben, länger zu arbeiten."
Quelle: Sputnik (Deutschland)