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Griechische Regierung deutet Verschiebung der Wahlen an

Archivmeldung vom 22.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Giorgos Papakonstantinou Bild: ΠΑΣΟΚ on Flickr / wikipedia.org
Giorgos Papakonstantinou Bild: ΠΑΣΟΚ on Flickr / wikipedia.org

In der griechischen Regierung wird über eine Verschiebung der für April geplanten Wahlen nachgedacht. "Es wäre gut, wenn die Regierung von Lucas Papademos mehr Zeit bekäme. Die Leute müssen spüren, dass sich etwas verändert", sagte der frühere Finanz- und jetzige Unweltminister Giorgos Papakonstantinou im Gespräch mit der Wochenzeitung "Die Zeit". Ob es dazu komme, hänge aber vom Verhalten des Regierungspartners Nea Demokratia ab, sagte Papakonstantinou, der der sozialdemokratischen Pasok-Partei angehört.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte eine Verschiebung der Wahlen ins Gespräch gebracht, um so die Umsetzung der Reformen nicht zu gefährden. Er war dafür in Griechenland heftig kritisiert worden. Papakonstantinou begrüßte die Einigung auf ein neues Hilfspaket: "Die Entscheidung ermöglicht einen Neuanfang. Sie sichert unsere Finanzierung und signalisiert der Bevölkerung, dass es irgendwann wieder aufwärts geht."

Zugleich wehrte er sich gegen Kritik insbesondere aus Deutschland, Griechenland setze die Auflagen nicht um. Zwar seien Fehler gemacht worden, doch habe das Land große Fortschritte bei der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit oder der Etatkonsolidierung gemacht. "Ich wünsche mir, dass die Anstrengungen des griechischen Volkes mehr Anerkennung finden. Einige Beobachter verstehen nicht, wie schwer es ist, ein Land komplett zu reformieren. Und das tun wir. Wir reformieren alles: das Steuersystem, das Rentensystem, den Arbeitsmarkt."

Einen von vielen Ökonomen empfohlenen Austritt aus der Euro-Zone hätte für Griechenland dramatische Folgen, so der Minister. Es würde zu "Schlangen vor den Banken" kommen, für Importprodukte wie Öl oder Medikamente würde das Geld fehlen, Chaos bräche aus, so Papakonstantinou.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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