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Verfassungsschutz: Ägypten wird zur Drehscheibe für Islamisten

Archivmeldung vom 26.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
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Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Verfassungsschutz sieht durch die verstärkten Reisen radikaler Islamisten nach Ägypten und von dort zurück nach Deutschland die Sicherheit gefährdet und warnt davor, dass Ägypten zur Drehscheibe für Islamisten werde. "Die Zunahme der Ausreisen nach Ägypten macht uns Sorgen", sagte ein Sprecher des Bundesamtes für Verfassungsschutz der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

So seien im vergangenen Jahr "fast 60 Ausreisen" radikaler Islamisten aus Deutschland nach Ägypten registriert worden. Im Jahr davor hatte man nur zwölf solcher Ausreisen beobachtet. Nicht alle nach Ägypten gereisten Islamisten hielten sich allerdings dauerhaft dort auf. So würden Weiterreisen nach Libyen, Syrien oder andere nordafrikanische Staaten beobachtet, wo sie auch in Ausbildungslager islamistischer Kämpfer gelangen könnten. "Ägypten hat die Funktion einer Drehscheibe bekommen", sagte der Sprecher. Im vergangenen Jahr, so heißt es aus Sicherheitskreisen, seien zehn radikale Islamisten aus Ägypten nach Deutschland zurückgekehrt.

In dieser Woche wird der ägyptische Präsident Mohammed Mursi Berlin besuchen. Das Bundesinnenministerium erwartet, dass bei den Gesprächen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auch die Sicherheitsprobleme besprochen werden. Im vorigen Herbst war eine Delegation des Bundesamts für Verfassungsschutz, des Bundeskriminalamts und des Bundesnachrichtendienstes bei den zuständigen Stellen in Ägypten vorstellig geworden, um eine engere Kooperation wegen der Zunahme der Ausreisen zu vereinbaren. Die Deutschen schlugen vor, dass die ägyptische Seite Islamisten aus Deutschland bei ihrer Einreise nach Ägypten festnehmen solle, damit sie nach Deutschland zurückgebracht werden könnten. Die Stellen in Kairo reagierten zögerlich. Auf eine Antwort warte man bis heute, heißt es in Berlin.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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