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Ex-UN-Botschafter Pleuger: Sicherheitsrats-Reformen werden kommen

Archivmeldung vom 22.09.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bevor Bundesaußenminister Steinmeier am Freitagnachmittag erstmals vor der UN-Vollversammlung in New York sprechen wird, hat der langjährige deutsche Botschafter bei den Vereinten Nationen, Gunter Pleuger, die Erwartung geäußert, dass die UN den Sicherheitsrat reformieren wird.

Dem Berliner Radiosender rs2 sagte Pleuger: "Der Ball rollt inzwischen in Richtung auf weitere Reformen. Ich glaube, dass die Sicherheitsrats-Reform kommen wird. Ich bin überzeugt, die Reform muss kommen, wenn man will, dass die Vereinten Nationen für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts fit gemacht werden sollen."

Pleuger nannte gegenüber rs2 allerdings die Vollversammlung als entscheidendes Hindernis im Reformprozess. "Die Realität ist, dass die Generalversammlung mit ihren 192 Mitgliedern bisher nicht den politischen Willen aufgebracht hat, die wirklich schwierigen Reformen, die nur die Generalversammlung mit Mehrheit entscheiden kann, auch umzusetzen."

Um die Vereinten Nationen für die Zukunft zu rüsten, müsse vor allem die Frage beantwortet werden, wie die UN mit den zunehmenden Anforderungen fertig werden. Denn immer neue Friedensoperationen wie nun im Libanon stellten die Vereinten Nationen vor immer größere Herausforderungen, so Pleuger weiter: "Die Kosten steigen allmählich ins Unermessliche. Das Budget für Frieden schaffende Operationen ist inzwischen zweieinhalb Mal so groß wie der normale Haushalt der Vereinten Nationen."

Quelle: Pressemitteilung rs2 Berlin-Brandenburg

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