COP29: Guterres pocht auf jährlich 9 Prozent weniger CO2-Ausstoß
UN-Generalsekretär António Guterres hat am Dienstag auf der Weltklimakonferenz in Baku (COP29) auf deutliche CO2-Reduktionen gedrängt. "Um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, müssen wir die globalen Emissionen jedes Jahr um neun Prozent senken", erklärte Guterres. "Leider steigen sie im Moment noch an." Die Klimaschutzpläne der Staaten müssten alle Emissionen und die ganze Wirtschaft in den Blick nehmen.
Der UN-Generalsekretär forderte die Staaten auf, die Kapazitäten für
erneuerbare Energien zu verdreifachen, die Energieeffizienz zu
verdoppeln und der Entwaldung bis 2030 Einhalt zu gebieten. Zudem müsse
die weltweite Produktion und der Verbrauch fossiler Brennstoffe bis zu
diesem Zeitpunkt um dreißig Prozent gesenk werden. "Alle Länder müssen
ihren Teil dazu beitragen - und die G20-Staaten müssen vorangehen",
sagte Guterres.
Als zweite Priorität für die Verhandlungen auf
der COP29 nannte er den Schutz vor den Folgen der Klimakrise. "Sie
müssen mehr tun, um Ihre Bevölkerung vor den verheerenden Folgen der
Klimakrise zu schützen", sagte er zu den anwesenden
Regierungsvertretern. "Die Lücke zwischen Anpassungsbedarf und
Finanzmitteln könnte bis 2030 bis zu 359 Milliarden Dollar pro Jahr
betragen. Diese fehlenden Dollar sind keine abstrakten Zahlen in einer
Bilanz: Es geht um Menschenleben, verlorene Ernten und verwehrte
Entwicklungschancen."
Die Klimakrise sei eine Geschichte
vermeidbarer Ungerechtigkeit. "Die Reichen verursachen das Problem, die
Armen zahlen den höchsten Preis", erklärte der UN-Generalsekretär und
verwies auf eine Erhebung von Oxfam, wonach die reichsten Milliardäre
innerhalb von eineinhalb Stunden mehr CO2 ausstoßen als der
Durchschnittsbürger in seinem ganzen Leben.
Die Auswirkungen der
Erderhitzung beträfen jedoch alle. "In unserer globalen Wirtschaft
treiben Schocks in der Lieferkette die Kosten überall in die Höhe.
Dezimierte Ernten treiben die Lebensmittelpreise überall in die Höhe.
Zerstörte Häuser erhöhen überall die Versicherungsbeiträge", sagte der
UN-Generalsekretär.
Klimafinanzierung sei daher keine
Wohltätigkeit, sondern eine Investition. "Klimamaßnahmen sind nicht
optional, sondern ein Gebot", so Guterres. "Das Geräusch, das Sie hören,
ist eine tickende Uhr. Wir befinden uns im letzten Countdown, um den
globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Und die
Zeit ist nicht auf unserer Seite."
Quelle: dts Nachrichtenagentur