Krise am Persischen Golf wirkt sich auf deutsche Reeder aus
Archivmeldung vom 01.08.2019
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Freigeschaltet durch André OttDie deutschen Reeder spüren die Auswirkungen der Krise am Persischen Golf. "Das Risiko der Durchfahrt ist gestiegen, damit erhöhen sich auch die Versicherungsprämien", sagte Ralf Nagel, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Reeder (VDR), dem "Handelsblatt".
Da die Margen in der Schifffahrt gering sind, wirken sich Kostensteigerungen unmittelbar aus. Zwischen 20 und 30 deutsche Handelsschiffe durchfahren die Passage nach Verbandsangaben täglich. Besonders betroffen ist die Linie Hapag-Lloyd, deren Containerschiffe regelmäßig den Hafen von Dubai ansteuern als Zwischenstation zwischen Europa und Asien. Die politische Diskussion über die US-Geleitschutz-Operation "Sentinel" und eine mögliche eigenständige europäische Beobachtungsmission verfolgt der Reeder-Verband genau.
Dem Ansatz der USA steht der VDR-Geschäftsführer skeptisch gegenüber: "Die Handelsschifffahrt kann kein Interesse daran haben, dass Besatzungen und Schiffe in einen Konflikt zwischen den USA und Iran hineingezogen werden", sagte Nagel. Eine europäische Beobachtermission dagegen sei "überlegenswert, sofern sie zur Deeskalation" beitrage. Als gutes Zeichen wertet der VDR-Geschäftsführer, dass es am Samstag Gespräche zwischen dem Iran und Oman geben soll: "Oman ist schon in der Vergangenheit als Vermittler aufgetreten", sagte Nagel dem "Handelsblatt".
Quelle: dts Nachrichtenagentur