Schweden zahlt Millionen US Dollar für Anpassung an den Klimawandel
Archivmeldung vom 13.12.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie schwedische Regierung gab gestern auf dem Klimagipfel in Posen bekannt, dass sie 500 Millionen USD bereitstellt, um die Entwicklungsländer auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten und ihnen Hilfe zu bieten, hierfür im Voraus Pläne und Strategien zu entwickeln.
Doch obgleich Schwedens Beitrag erheblich ist, ist er immer noch zu gering, um den Anpassungsbedürfnissen der Entwicklungsländer nachzukommen.
Dieser Beitrag, im Zusammenhang mit früheren Zusagen an die Weltbank und EU, bestätigt Schwedens Engagement, die Entwicklungsländer in ihren Bemühungen, den Klimawandel und seine Folgen anzugehen, zu unterstützen.
Doch obschon Schwedens Beiträge bedeutend sind, reichen sie dennoch nicht aus, die Anpassungsbedürfnisse der Entwicklungsländer zu befriedigen.
Unabhängige Studien, die letztes Jahr von der Weltbank, Oxfam, dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen und dem UN Climate Change Secreteriat veröffentlicht wurden, zeigen, dass die Investitionen, die in den Entwicklungsländern zur Anpassung benötigt würden, 10-100 Milliarden Dollar jährlich betrügen.
"Obwohl die Ankündigung der Schweden sehr begrüssenswert ist, ist es klar, dass es immer noch ein beträchtliches Defizit in der Finanzierung für Anpassung geben wird. Es kann nicht sein, dass die Entwicklungsländer auf freiwillige Beiträge von ein paar wenigen reichen Ländern angewiesen sind, um Probleme angehen zu können, für die sie selber gar nicht verantwortlich sind, " sagt Richard Klein, Climate Policy Analyst beim Stockholm Environment Institute. "Die Entwicklungsländer werden zunehmend ungeduldiger und betrachten dies als ein juristisches und menschenrechtliches Problem. Sie fragen sich schliesslich, warum hunderte Milliarden Dollar aufgetrieben werden können, um ein paar Banken zu retten und andererseits nur ein Bruchteil dieser Summe nicht vorhanden sein soll, um zahllose Leben vor den Risiken des Klimawechsels zu bewahren."
Die Versteigerung der Emissionsrechte an die Industrie wäre eine Möglichkeit, die notwendigen Beträge durch die Einnahmen hieraus zur Finanzierung der Anpassung aufzubringen. Norwegen hat bei den internationalen Klimaverhandlungen zu diesem Zweck einen Vorschlag unterbreitet, und dieser Lösungsweg steht in Deutschland bereits auf dem Prüfstand.
Klein meint: "Es ist vernünftig, den Kohlemarkt zur Finanzierung der Anpassung zu nutzen, weil er neue und zusätzliche Geldmittel erbringen kann, statt Geld von anderen Prioritäten ableiten zu müssen. Es würde ausserdem das Verursacherprinzip anwenden, das in anderen Umweltpolitikbereichen schon weitgehend akzeptiert wird."
Ergänzende Informationen:
Schweden hat kürzlich zugesagt:
- 600 Millionen SEK an den Klimainvestitionsfonds der Weltbank und
- 5,5 Millionen EUR an die Globale Allianz für den Klimaschutz der EU (soweit das einzige europäische Land, das einen Beitrag leistet)zu zahlen
Die Notwendigkeit, sich dem Klimawandel anzupassen, entstand grösstenteils aus dem Umstand, dass die reichen Länder wie z.B. Schweden, stark abhängig von fossilen Brennstoffen waren, die sie benötigten, um ihre Entwicklung voranzutreiben. Die Entwicklungsländer waren bisher nur geringfügig für das Klimaproblem verantwortlich. So ist Afrika z.B. bis heute für weniger als 3% des weltweiten CO2-Ausstosses verantwortlich, während Schweden alleine 0,37% dazu beigetragen hat.
Die Vereinigten Staaten sind bis jetzt für fast 29% des weltweiten Ausstosses verantwortlich.
Für weitere Informationen und Analysen zur Finanzierung der Anpassung an den Klimawandel konsultieren Sie bitte die beigefügte Zusammenfassung unserer Richtlinien.
Das Stockholm Environment Institute ist ein unabhängiges, internationales Forschungsinstitut, das sich auf nachhaltige Entwicklung und Umweltthemen spezialisiert hat.
Von grundlegenden Untersuchungen an vorderster Front bis hin zum Aufbau von Kapazitäten in den Entwicklungsländern ist es unser Ziel, eine Brücke zwischen Wissenschaft und Politik zu schlagen.
Quelle: Stockholm Environment Institute