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Hartliner Asselborn verlangt nach Orbán-Sieg energisches Handeln der EU

Archivmeldung vom 09.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Jean Asselborn (2017)
Jean Asselborn (2017)

Von Arno Mikkor, EU2017EE Estonian PresidencyCropped by User:Zinneke. - Diese Datei ist ein Ausschnitt aus einer anderen Datei: Informal meeting of ministers for foreign affairs (Gymnich). Arrivals Jean Asselborn (36927346612).jpgSource of original file: Jean Asselborn, CC BY 2.0, Link

Nach dem deutlichen Wahlsieg von Viktor Orbáns Fidesz-Partei in Ungarn hat Luxemburgs Außenminister und Hartliner Jean Asselborn die übrigen EU-Staaten zu einem energischen Handeln aufgefordert. "Vor allem nach dieser Wahl in Ungarn ist es an Deutschland und Frankreich, sowie allen Mitgliedstaaten, die nicht auf Gleichgültigkeit setzen, sich schnell und unmissverständlich auf der Basis des europäischen Vertragswerks einzubringen, um diesen Wertetumor zu neutralisieren", sagte Asselborn der "Welt" (Online-Ausgabe).

Europa sei nicht zusammengerückt und aufgebaut worden, "um nationalen Ideologen in den Regierungen freie Fahrt zu gewähren, es wurde gegründet, damit der Ruin der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sich nicht wiederholt", erklärte Asselborn weiter. Diese werde nur durch "unsere Werteunion" dauerhaft garantiert. "Orbán und Co. sind keine Referenzen für die EU unserer Kinder", sagte Luxemburgs Chefdiplomat. Er äußerte seine Sorge, dass nach Ungarn und Polen weitere Staaten in Mittel- und Osteuropa, oder gar ein großes EU-Gründungsland, künftig "Gefallen an der Wertezersetzung und Angstmacherei finden".

Laut Asselborn steht die Europäische Union vor einer Grundsatzentscheidung: "Entweder man überlässt die EU der Orbán-Logik und sieht in ihr prioritär eine Gefahr von Masseneinwanderung und Zersetzung der "christlichen" Werte, vor denen es sich zu schützen gilt, oder man stoppt diesen unsäglichen Kurs der Angstmacherei und steht für eine EU der Menschenwerte, des Gemeinschaftlichen und des Friedens." Nach Ansicht von Luxemburgs Chefdiplomat bestehen die wahren Probleme Ungarns nicht "in der Immigration von ein paar hundert Flüchtlingen, sondern in der Emigration von immer mehr jungen Ungarn in die EU".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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