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GSG-9-Gründer kritisiert missglückte Geiselbefreiung in Algerien

Archivmeldung vom 19.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Abseilvorgang der Spezialeinheit GSG 9
Abseilvorgang der Spezialeinheit GSG 9

Foto: flash/no flash
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Scharfe Kritik am Vorgehen der algerischen Armee bei der missglückten Geiselbefreiung im Gasförderfeld In Amenas hat der Gründer der deutschen Spezialeinheit GSG-9, Ulrich Wegener, geübt. "Der Armee-Einsatz in Algerien war offenbar total amateurhaft", sagte Wegener dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Der heute 83-Jährige, der 1977 die Erstürmung der entführten Lufthansa-Maschine in Mogadischu leitete, findet es unverständlich, dass die Geiselbefreier keinerlei Aufklärung vor Ort betrieben haben. "Sie verstehen nichts von chirurgischen Operationen zur Befreiung von Geiseln, sie hauen eher militärisch derbe drauf", so Wegener.

Lammert bemängelt deutsches Engagement für Mali

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat sich unzufrieden mit der deutschen Unterstützung für den französischen Militäreinsatz in Mali gezeigt. Der "Saarbrücker Zeitung" sagte Lammert auf die Frage, ob die Entsendung von zwei Transall-Flugzeugen ausreiche: "Sicher nicht. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass irgendjemand das für den deutschen Beitrag hält." Er verstehe die Entsendung "eher als ein erstes demonstratives Signal, dass wir uns nicht ähnlich wie im Fall Libyen positionieren." Im Krieg gegen Libyens Diktator Muammar al-Ghaddafi hatte Deutschland eine Beteiligung strikt abgelehnt und sich im UN-Sicherheitsrat enthalten. Was Deutschland am Ende wirklich in und für Mali leiste, werde Gegenstand der weiteren Entwicklung und von Verhandlungen sein, betonte Lammert. "Dann wird man auch darüber diskutieren müssen, in welcher Form das der Zustimmung des Bundestages bedarf."

Umfrage: Mehrheit der Deutschen gegen Bundeswehr-Einsatz in Mali

Eine Mehrheit der Bundesbürger hat sich gegen einen Bundeswehr-Einsatz im westafrikanischen Mali ausgesprochen. In einer Emnid-Umfrage für das Nachrichtenmagazin "Focus" gaben 59 Prozent der Befragten an, gegen ein militärisches Engagement der Bundeswehr in Mali zu sein. 33 Prozent sprachen sich hingegen dafür aus, die Franzosen mit einer Entsendung von Soldaten in ihrem Kampf gegen Islamisten zu unterstützen. Insbesondere die Anhänger von CDU und CSU (61 Prozent) sowie der Linkspartei (83 Prozent) sind gegen einen Bundeswehr-Einsatz in Mali. Das Meinungsforschungsinstitut befragte am 16. und 17. Januar 1.007 repräsentativ ausgewählte Personen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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