Lieferungen von Mpox-Impfdosen aus Europa nach Kongo verzögern sich
Archivmeldung vom 29.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie ersten Lieferungen des Mpox-Impfstoffs aus Europa werden nicht wie versprochen in dieser Woche in der Demokratischen Republik Kongo eintreffen.
Das bestätigte der Hersteller Bavarian Nordic auf Anfrage des
"Handelsblatts" (Freitagsausgabe). Schuld seien logistische Probleme.
"Es gibt viele logistische Prozesse, auf die wir keinen Einfluss haben,
die es aber zu beachten gilt", teilte das dänische Unternehmen mit und
verwies auf die Zuständigkeit der lokalen Behörden im Kongo. Zu
einzelnen Lieferungen wollte sich Bavarian Nordic nicht äußern.
Das
Problem sei nicht nur die Logistik: "Neben Mpox kämpft das Land
parallel gegen einen Masern- und Ebola-Ausbruch", sagte eine Sprecherin
der Impfstoff-Allianz Gavi dem "Handelsblatt". Die Initiative ist schon
seit 20 Jahren in der Region aktiv und hilft Organisationen wie Unicef
beim Kauf und der Verteilung von Impfstoffen in einkommensschwachen
Ländern. Normalerweise benötige es für solche Impfaktionen deswegen ein
Jahr Vorlauf. "Es braucht entsprechende Regularien, die richtigen Leute,
genug Kühlmöglichkeiten und Transportketten", so die Sprecherin. Viele
Details seien noch nicht abschließend geklärt. Wann die versprochenen
Lieferungen eintreffen, sei deswegen noch nicht abzusehen.
Die
Demokratische Republik Kongo ist das Epizentrum einer neuen Variante des
Mpox-Virus (vormals bekannt als Affenpocken), das sich Experten zufolge
"explosionsartig" ausbreiten könnte. Bislang hat die Gesundheitsbehörde
des Kontinents - das Afrikanische Zentrum für Seuchenkontrolle und
-prävention (CDC Africa) - mehr als 21.300 Verdachtsfälle in 13
afrikanischen Ländern registriert. Erste Fälle sind mittlerweile auch
außerhalb Afrikas aufgetreten. Fast 600 Menschen sind bereits an den
Folgen gestorben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat aufgrund der
aktuellen Lage den globalen Notstand ausgerufen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur