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Myanmar: Wegen Ermordung von Angehörigem eines Militärs sind 19 Menschen zum Tod verurteilt

Archivmeldung vom 10.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Ein dem US-Militär zugewiesener Journalist schießt Fotos von US-Soldaten in Panama
Ein dem US-Militär zugewiesener Journalist schießt Fotos von US-Soldaten in Panama

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In Myanmar sind laut Medienberichten 19 Menschen zum Tod verurteilt worden. Die Junta soll ihnen die Ermordung eines Angehörigen eines Armeeoffiziers vorgeworfen haben, zitierte am Freitagabend der militäreigene Sender Myawaddy TV eine offizielle Mitteilung.

Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "SNA News" schreibt weiter: "17 der Verurteilten sollen noch auf der Flucht sein.

Der Vorfall ereignete sich demnach am offiziellen Gedenktag der Armee am 27. März im unter Kriegsrecht stehenden Stadtteil North Okkalapa in Yangon. Anwohnern und örtlichen Medien zufolge handelte es sich bei den Verurteilten um Zivilisten, die gegen den Militärputsch gegen Regierungschefin Aung San Suu Kyi protestiert hatten. An dem Tag hatte die Militärgewalt in Myanmar mit mehr als 100 Toten ihren bisherigen Höhepunkt erreicht.

Junta-Angehörige und Polizisten sollen bei landesweiten Protesten mit scharfer Munition und gezielten Kopfschüssen gegen unbewaffnete Zivilisten vorgegangen sein. „An dem Tag haben sie Menschen in unserem Stadtteil getötet und Schüsse in die Häuser von Zivilisten abgefeuert“, sagte Min Min, ein Einwohner North Okkalapas, der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. Vor dem jetzigen Todesurteil habe das Militär den Leichnam eines Angehörigen eines Hauptmanns gefunden, sei in die Stadtteile gegangen und habe dafür Menschen verhaftet, warf er der Militärführung vor. „Aber sie können uns töten, wie es ihnen gefällt, und nach den Gesetzen regieren, die ihnen passen.“

Am Freitag hatte die Junta von Plänen gesprochen, den von ihr verhängten einjährigen Ausnahmezustand in dem Krisenland „um sechs Monate oder länger“ auszudehnen, wie ihr Sprecher Zaw Min Tun in einem Interview des US-Senders CNN sagte. Gleichzeitig versicherte er, dass „freie und faire Wahlen“ organisiert würden, wie es von der Verfassung vorgegeben sei. „Die demokratischen Standards in Myanmar werden aber nicht die gleichen sein wie in westlichen Ländern.“

Die Militärgewalt bezeichnete er als Reaktion auf Krawalle von Demonstranten. Nach neuer Gewalt gegen Protestierende am Freitag berichteten Medien von Dutzenden Toten in der Stadt Bago. Auch am Samstag gingen landesweit Protestierende auf die Straßen. Angaben zu Opfern gab es zunächst nicht.

Militärputsch und Proteste in Myanmar

Das myanmarische Militär hatte am 1. Februar, wenige Stunden vor der Eröffnung der ersten Sitzung des neugewählten Parlaments, die Regierung des Landes festgenommen, darunter den Präsidenten Win Myint und die De-Facto-Regierungschefin und Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. In vielen Städten von Myanmar finden seitdem täglich Massenproteste gegen die Militärregierung statt. Nach Angaben von Bürgerrechtlern wurden bislang mehr als 580 Menschen getötet, darunter Dutzende Kinder. Tausende Menschen wurden festgenommen."

Quelle: SNA News (Deutschland)

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