Nachschub für den Widerstand
Archivmeldung vom 09.08.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.08.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Michael DahlkeMit Unterstützung der US-Besatzer. Freace.de, berichtet
Aus dem Inhalt:
Ein Bericht der Los Angeles Times vom Montag zeigt einmal mehr, warum der irakische Widerstand immer neuen Zulauf erhält, wie dies auch ein Artikel der New York Times vom Sonntag bestätigte.
Es war am 6. Juli dieses Jahres eine Szene in Baghdad, wie sie so oder so ähnlich, zumindest mit den gleichen Folgen für die Betroffenen, seit Beginn des US-geführten Angriffskrieges unzählige Male im Irak vorgekommen ist.
Eine Limousine stand am Straßenrand, zwei Männer in traditionellen arabischen Dishdashas stiegen aus, während der Fahrer in dem Auto blieb. Im gleichen Moment tauchte ein US-Konvoi aus einer Unterführung auf. Ob die Soldaten glaubten, die Männer seien eine Bedrohung oder aus anderen Gründen das Feuer eröffneten ist nicht bekannt, die Folgen waren aber die gleichen, wie bei den anderen Fällen. Einer der Männer wurde getötet, der zweite angeschossen und der Fahrer des Wagens von zwei Projektilsplittern am Kopf verletzt, während die Soldaten weiterfuhren, ohne auch nur angehalten zu haben. Und wie so häufig handelte es sich auch hier nicht um Widerstandskämpfer, die einen Angriff planten. Tatsächlich waren es nur zwei Anhalter, die vom Fahrer des Wagens mitgenommen und vor der Zentrale der Einheit für Kapitalverbrechen der Nationalpolizei abgesetzt worden waren.
Und doch handelt es sich hier nicht einfach um einen weiteren solchen Fall.
Der durch den US-Angriff verletzte Fahrer des Wagens war kein geringerer als Brigadegeneral Majeed Farraji, Leiter der Einheit für Kapitalverbrechen.
Spätestens dieser Vorfall hat die Einstellung Farrajis gegenüber seinen - zumindest inoffiziellen - obersten Befehlshabern offenbar grundlegend geändert. "Der Grund dafür, daß sie auf uns schossen, ist einfach, daß die Amerikaner rücksichtslos sind", sagte er. "Niemand bestraft oder beschuldigt sie."
"Natürlich werden die Schießereien die Unterstützung für die Opposition steigern", so der 49-jährige Farraji weiter. "Der Haß auf die Amerikaner hat zugenommen. Ich hasse sie selbst."
Es ist anzunehmen, daß die US-Soldaten die Folgen dieses Gefühls bald erleben werden, so dies nicht schon geschehen ist.
Quelle: http://www.freace.de/artikel/200507/250705a.html