Manöver im Ärmelkanal - Zweites Kieler Minenjagdboot zur NATO
Archivmeldung vom 08.02.2019
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Freigeschaltet durch André OttAm Montag, den 11. Februar 2019 um 10 Uhr, wird das Minenjagdboot "Homburg" den Heimathafen Kiel verlassen. Das Boot aus dem 3. Minensuchgeschwader steht unter dem Kommando von Kapitänleutnant Martin Klaus (34) und wird in den kommenden vier Wochen dem Ständigen NATO-Minenabwehrverband SNMCMG 1 (Standing NATO Mine Countermeasures Group 1) angehören.
Dabei wird die "Homburg" bei der Suche nach Munitionsaltlasten im Meer unterstützen. Schon in 2018 konnte die rund 40-köpfige Besatzung ihr Können in der SNMCMG1 beweisen. Das Minenjagdboot "Homburg" stößt für das Manöver "HOD OPS" in französische Gewässer vor. "'HOD OPS' bedeutet Historical Ordnance Disposal Operations, also Altlastenbeseitigung," erklärt Geschwaderkommandeur Fregattenkapitän Christian Meister (41). "Was aus Kriegen und Konflikten der Vergangenheit im Wasser geblieben ist, bedroht bis heute die Schifffahrt. Wir wollen sichere Seewege, gerade vor unserer Haustür. Das 'NA' in NATO steht für Nord-Atlantik - wenn die Boote also in den kommenden Wochen am westlichen Ausgang des Ärmelkanals operieren, zeigt das die Bedeutung, die wir der Landes- und Bündnisverteidigung beimessen. Mit den Kameraden der beiden deutschen Minenjäger weiß ich Profis am Werk, auf die ich mich genauso verlassen kann wie der dänische Kommandeur. Ich bin stolz, dass wir ihm aus Kiel ein weiteres Boot schicken können."
Mit der "Dillingen" und der "Homburg" befinden sich zwei Minenjagdboote der Deutschen Marine in dem NATO-Minenabwehrverband, der derzeit von einem dänischen Stabsoffizier geführt wird. Die Kieler Kameraden des Minenjagdbootes "Dillingen" hatten am 21. Januar den Heimathafen verlassen und werden im Juni zurückerwartet.
Hintergrundinformationen
Die NATO unterhält vier ständige maritime Einsatzverbände, die von den Mitgliedsstaaten mit Schiffen und Booten besetzt werden und gemeinsam mit Luft- und Landstreitkräften sowie Spezialeinheiten die 2002 aufgestellten NATO-Eingreifkräfte NATO RESPONSE FORCE bilden.
Die Einheiten in diesen Verbänden haben ein mehrmonatiges Ausbildungsprogramm absolviert und sind auf hohem Ausrüstungs- und Ausbildungsstand. Sie können nach entsprechenden NATO- und nationalen Beschlüssen schnell verlegt werden und stehen für Operationen im Rahmen des Krisenmanagements genauso zur Verfügung wie für Maßnahmen der kollektiven Verteidigung. Sie unterstehen dem Oberbefehl des NATO-Befehlshabers in Europa (Supreme Allied Commander Europe, SACEUR). Die NATO RESPONSE FORCE wurde auf Beschluss der Mitgliedsstaaten 2014 um eine als "Speerspitze" bekannte VERY HIGH READINESS JOINT TASK FORCE erweitert, zu der auch die maritimen Einsatzgruppen zählen.
Die Zusammenziehung zu einer NATO RESPONSE FORCE dient außerdem der gemeinsamen Ausbildung und Qualifizierung, weshalb die Verbände regelmäßig an Manövern unter NATO-Führung oder auf Einladung einzelner Mitgliedsstaaten teilnehmen.
Die SNMCMG 1 operiert ganzjährig überwiegend in Nord- und Ostsee und angrenzenden Seegebieten. Der Verband hat den Auftrag, in See in Einsatzbereitschaft zu stehen und dabei alle Aspekte der Minenkampfführung zu trainieren. Sie demonstrieren die Entschlossenheit und den Zusammenhalt der Allianz und vertiefen durch Hafenbesuche und Austauschprogramme die Kooperation mit Partnerstaaten.
Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine (ots)