Manager Richenhagen attackiert Trump
Archivmeldung vom 27.03.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer deutsch-amerikanische Manager Martin Richenhagen hat scharfe Kritik an US-Präsident Donald Trump geäußert. Er habe geglaubt, Trumps Populismus sei nur eine Masche, um die Wahl zu gewinnen, sagte Richenhagen der Wochenzeitung "Die Zeit". Wenn man ihn dann aber treffe, stelle man fest: "Er bringt im kleinen Kreis dieselben einfachen Botschaften, die man aus den Medien von ihm kennt. Er ist ungebildet, er ist ein schlechter Zuhörer, und er hat keine Ahnung von Wirtschaft."
Richenhagen leitet den Agrarkonzern AGCO mit Sitz im US-Bundesstaat Georgia und ist Mitglied im Vorstand der US-Handelskammer. AGCO stellt unter anderem Traktoren der Marke Fendt her. Vergangene Woche zog sich Richenhagen aus Protest gegen Trump aus einem Beratergremium der US-Regierung zurück. "Es gab ja die Vorstellung, dass man Trump einhegen kann, wenn man ihn mit den richtigen Leuten zusammen bringt", sagte Richenhagen. "Das funktioniert aber offenbar nicht. Er umgibt sich mehr und mehr mit Radikalen, Spinnern und Außenseitern." Dass deutsche Manager um Siemens-Chef Joe Kaeser beim Weltwirtschaftsforum in Davos bei einem gemeinsamen Abendessen Trump für dessen Steuerreform lobten, hält Richenhagen für "unglaublich peinlich". In dieser Runde sei "nicht ein kritisches Wort gefallen". Und weiter: "Aber alle haben nur versucht, sich bei ihm einzuschmeicheln, offenbar weil sie sich davon Vorteile versprachen. Kaeser hat Trump ja praktisch die Füße geküsst. Und das auch noch vor laufender Kamera."
Quelle: dts Nachrichtenagentur