Verschollenes argentinisches U-Boot: Deutsche Firma im Fokus der Ermittler
Archivmeldung vom 29.11.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie argentinische Anti-Korruptions-Behörde ist angesichts neuer ans Licht gekommener Details rund um das Verschwinden des argentinischen U-Boots „ARA San Juan“ nun auf ein deutsches Unternehmen aufmerksam geworden. Das berichtet die Tageszeitung „Clarín“.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik"berichtet weiter: "Derzeit überprüft die Behörde einen Vertrag zwischen dem argentinischen Verteidigungsministerium und dem deutschen Industrieleistungsunternehmen Ferrostaal mit Sitz in Essen. Dem Vertrag zufolge sollten 964 Batteriezellen für den Antrieb der „ ARA San Juan “ erneuert werden. Mit der Umsetzung wurde ein anderes deutsches Unternehmen beauftragt. Derzeit sei allerdings unklar, ob die Erneuerung ordnungsgemäß erfolgt sei oder dabei womöglich Fehler unterlaufen seien.
Zuvor hatte der TV-Sender A24 unter Berufung auf einen internen Bericht der argentinischen Kriegsmarine berichtet, dass in der letzten Funkverbindung des seit etwa zwei Wochen vermissten argentinischen U-Boots „ARA San Juan“ der Kapitän einen Kurzschluss und Schwelbrand im Batteriesystem gemeldet habe.
„Meerwassereintritt über das Lüftungssystem in den Batterietank Nr. 3 verursachte Kurzschluss und Schwelbrand“, hieß es in der am 15. November gefunkten Meldung. Die Bugbatterien seien außer Betrieb, das U-Boot navigiere mit den Heckbatterien weiter. An Bord befanden sich 44 Besatzungsmitglieder.
Eine internationale Suchmission durchkämmt die Region des Südatlantiks vor der argentinischen Küste, in der das 1985 in Deutschland gebaute U-Boot vermutlich auf Grund gegangen ist. An der Suche nehmen die USA, Russland, Großbritannien, Brasilien und Chile sowie die US-Raumfahrtbehörde NASA teil.
Das deutsche Unternehmen Ferrostaal geriet bereits vor fünf Jahren wegen Schmiergeldern in den Fokus. Damals soll die Firma lukrative Deals mit U-Booten in Griechenland und Portugal abgeschlossen haben. Auch in Argentinien soll es Bestechungen gegeben haben."
Quelle: Sputnik (Deutschland)