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DIW: Die griechische Regierung verzockt sich

Archivmeldung vom 18.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Klaus Brüheim / pixelio.de
Bild: Klaus Brüheim / pixelio.de

Nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ist die griechische Regierung dabei, sich im Streit mit den anderen Eurostaaten "zu verzocken". In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher, die Regierung in Athen sitze am kürzeren Hebel. "Sie kann Europa nicht erpressen." Er sei aber optimistisch, dass in den kommenden Tagen zumindest eine Verlängerung des gegenwärtigen Hilfeprogramms beschlossen werde.

Fratzscher betonte: "Dies kauft der griechischen Regierung jedoch lediglich Zeit, löst aber die grundlegenden Probleme nicht." Griechenland steht nach seinen Worten am wirtschaftlichen Abgrund: "Wenn nicht schnell eine Lösung gefunden wird, dann ist die Wahrscheinlichkeit einer tiefen Finanzkrise im Land groß. Dies würde die Wirtschaft wieder tief in die Krise stürzen, die Arbeitslosigkeit würde steigen und die Einkommen würden weiter sinken."

Den Euro-Finanzministern war es auch am Montagabend nicht gelungen, den Konflikt mit der von Links- und Rechtspopulisten getragenen neuen griechischen Regierung zu lösen. Sie setzten den Griechen eine Frist bis zum Ende der Woche, um das in elf Tagen auslaufende aktuelle Rettungsprogramm um einige Monate zu verlängern. Regierungschef Alexis Tsipras macht das Programm wegen seiner Spar- und Reformauflagen indessen für die Misere Griechenlands verantwortlich und hat im Wahlkampf angekündigt, es nicht weiterzuführen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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