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Ein Akt rückwärtsgewandter Intoleranz: Stellungnahme zur Umwidmung der Hagia Sophia in eine Moschee

Archivmeldung vom 17.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Sultan-Ahmed-Moschee (links) und Hagia Sophia von der Seeseite aus
Sultan-Ahmed-Moschee (links) und Hagia Sophia von der Seeseite aus

Foto: Julian Nitzsche
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Evangelische Mittelost-Kommission (EMOK) hat eine Stellungnahme zur Umwidmung der Hagia Sophia in eine Moschee veröffentlicht. Darin kritisiert sie die vom türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan angeordnete Maßnahme als einen rückwärtsgewandten Schritt, der den christlich-islamischen Beziehungen weltweit großen Schaden zufüge.

Ursprünglich im 4. Jahrhundert erbaut, erscheint die Hagia Sophia heute in der Gestalt des 6. Jahrhunderts und galt als die bedeutendste Kirche in der gesamten orthodoxen Welt. Mit ihrer Umwidmung in eine Moschee im Jahr 1453 im Zuge der islamischen Eroberung Istanbuls wurde sie auch für die islamische Welt von Bedeutung. Im Jahr 1934 wurde die Hagia Sophia zum Museum. Zum jetzt getroffenen Beschluss, diesen Schritt rückgängig zu machen, äußert sich der Vorsitzende der EMOK, Bischof i. R. Markus Dröge: "Wenn die Hagia Sophia zu einer Moschee umgewidmet wird, wird das Kulturerbe, das bisher als Symbol des friedlichen Zusammenlebens galt, zu einem Zeichen der Konfrontation gemacht. Das würde einen herben Rückschlag im christlich-muslimischen Dialog markieren. Mit den Christen des Nahen Ostens stellen wir uns deshalb entschieden gegen diese Anordnung."

Die EMOK ist ein Zusammenschluss von Kirchen, Missionswerken, Hilfswerken und christlichen Organisationen, die Beziehungen zum Mittleren Osten pflegen. Ein wesentliches Anliegen der EMOK ist der Fortbestand und das Wachstum der Kirchen im Mittleren Osten. Sie fördert die Zusammenarbeit zu Themen des christlich-jüdischen und des christlich-islamischen Dialogs im eigenen Kontext sowie im Mittleren Osten und verfolgt die politische und die gesellschaftliche Entwicklung in der Region.

Quelle: EKD Evangelische Kirche in Deutschland (ots)

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