EU-Handelskommissar setzt auch in Coronakrise auf offene Märkte
Archivmeldung vom 07.05.2020
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Freigeschaltet durch André OttEU-Handelskommissar Phil Hogan setzt auch in der Coronakrise auf offene Märkte und die Globalisierung. "Es wäre idiotisch, jetzt nach innen zu schauen", sagte Hogan der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Es gebe in Krisenzeiten immer die Versuchung, sich abzuschotten. Das helfe aber immer nur kurzfristig. "Wir können es uns nicht leisten, die Globalisierung zurückzufahren. Wir sind abhängig von Rohstoffimporten, 35 Millionen Stellen in Europa hängen direkt am Export, 16 Millionen Stellen an ausländischen Direktinvestitionen", so der EU-Handelskommissar.
Die Wirtschaft aber werde in den kommenden 20 Jahren vor allem außerhalb der EU wachsen. 85 Prozent des Wachstums werde nicht in der EU erzeugt und die Hälfte der Weltbevölkerung werde 2040 im Umkreis eines Fünf-Stunden-Flugs von Myanmar leben, sagte Hogan.
"Die Zukunft der europäischen Unternehmen hängt am Welthandel, deshalb brauchen wir mehr Handel, mehr Handelsabkommen." Das bedeute nicht, dass alles beim alten bleiben solle. "Wir müssen die richtigen Lehren aus der Krise ziehen und unsere besonders sensiblen und strategisch wichtigen Sektoren schützen", so Hogan. Er setze darauf, dass sich die Wirtschaftsbeziehungen zu den Vereinigten Staaten nach der Coronakrise verbesserten. Das sei im Interesse beider Seiten, auch wenn er manchmal das Gefühl habe, dass das dem US-Präsidenten Donald Trump nicht klar sei.
Quelle: dts Nachrichtenagentur