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Medwedew: EU verhält sich wie "Elefant im Porzellanladen"

Archivmeldung vom 20.03.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Dmitri Medwedew / Bild: Presidential Press and Information Office, de.wikipedia.org
Dmitri Medwedew / Bild: Presidential Press and Information Office, de.wikipedia.org

Der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew hat der EU vorgeworfen, sie habe sich in der Zypern-Krise "wie der Elefant im Porzellanladen" verhalten . In einem Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagausgabe) sagte Medwedew am Mittwoch in Moskau, "alle Fehler, die gemacht werden konnten, wurden gemacht, einschließlich der Untergrabung des Vertrauens in die Finanzinstitute als ganzes, nicht nur der zyprischen".

Die Gespräche über die Rettung Zyperns hätten "mit allen interessierten Seiten" geführt werden müssen, sagte Medwedew, statt sich hinter der Formulierung zu verstecken, "dass Zypern diese Gespräche mit der Europäischen Union und nicht mit jemandem anderen" führen solle. Auf die Frage der Zeitung, ob dies die künftigen Beziehungen zwischen Russland und der EU belasten werde, antwortete Medwedew, dazu müsse man sehen, welche Lösung nun gefunden werde. Die derzeitige Situation könne zum Auslöser mehrerer "neuer lokaler Finanzkrisen" werden. Er hoffe, dass eine Lösung gefunden werde, die Zypern hilft "und unsere Beziehungen zur EU nicht zerstört".

Die Entscheidung der Eurogruppe werde auf jeden Fall negative Folgen haben, sagte Medwedew, "jetzt geht es nur noch darum, sie zu minimieren". Der ursprüngliche Plan der Eurogruppe für eine Zwangsabgabe auf Sparguthaben habe einen "offen enteignenden, konfiskatorischen Charakter", sagte Medwedew. "Ich kann sie mit nichts anderem vergleichen als mit einigen Entscheidungen, die in einer bestimmten Zeit von der Sowjetmacht getroffen worden sind, die die Bevölkerung ohne große Umstände zu machen beraubt hat. Aber wir sind im 21. Jahrhundert unter den Bedingungen einer globalen Marktwirtschaft."

Das Recht auf Eigentum und die Grundregeln des Bankensystems müssten beachtet werden, sagte der russische Ministerpräsident. Durch die Entscheidung der EU sei die Arbeit aller Banken in Zypern blockiert worden, "darunter auch solcher mit russischer Beteiligung, die absolut keine Probleme mit ihren Bilanzen haben und gesund sind".

Wenn die Blockade aller laufenden Operationen dieser Banken nicht bald aufgehoben werde, "dann drohen sehr große Verluste". Medwedew sagte, es werde deshalb sicher "eine große Zahl von Klagen gegen die Republik Zypern und andere an dieser Entscheidung beteiligte Personen geben".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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