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Schwedischer Professor schlägt Snowden für Friedensnobelpreis vor

Archivmeldung vom 16.07.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Snowden auf einem Plakat während einer Demonstration in Hongkong
Snowden auf einem Plakat während einer Demonstration in Hongkong

Foto: Excolis
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der schwedische Soziologieprofessor Stefan Svallfors findet, der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden sollte den Friedensnobelpreis bekommen. In einem Brief an das Nobelpreis-Komitee in Oslo, den Svallfors auf Twitter veröffentlichte, bescheinigte er Snowden herausragende Verdienste im Kampf für fundamentale Rechte und Freiheiten. Seine Enthüllungen hätten die Einflussmöglichkeiten eines jeden Einzelnen gezeigt.

Außerdem könne durch die Auszeichnung Snowdens die "übereilte und schlecht durchdachte Entscheidung", den Preis an US-Präsident Barack Obama zu verleihen, wieder gut gemacht werden. Einen möglichen Preisträger Edward Snowden kann es jedoch frühestens bei der Verleihung 2014 geben. Die Nominierungen müssen bis spätestens zum 1. Februar eines jeden Jahres eingereicht sein, spätere Vorschläge gelten automatisch für das darauf folgende Jahr.

Wie das Komitee Anfang März mitteilte, gibt es in diesem Jahr 259 Kandidaten für den Friedensnobelpreis, der jährlich am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, in Oslo verliehen wird.

Trittin: Deutschland muss Snowden Schutz bieten

Jürgen Trittin, Spitzenkandidat der Grünen für die Bundestagswahl, ist der Ansicht, dass Deutschland dem ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden Schutz bieten müsse. "Natürlich muss Deutschland Edward Snowden Schutz bieten. Es ist eine Peinlichkeit für einen Rechtsstaat wie unseren, dass Snowden jetzt offenbar bei Putin Schutz suchen muss", sagte Trittin im Gespräch mit "Spiegel Online". Der Grünen-Politiker betonte jedoch, dass er nicht davon spreche, Snowden in Deutschland Asyl zu gewähren. "Ich spreche nicht von Asyl. Ich bin für eine Aufenthaltserlaubnis, weil das dem politischen Interesse Deutschlands entspricht."

Die Bundesregierung verhalte sich in der Spähaffäre "erschreckend", so Trittin. "Kanzlerin Merkel, Innenminister Friedrich und Außenminister Westerwelle agieren wie die drei Affen - nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Und das wird auch dadurch nicht besser, dass es in der Koalition noch einen Papagei namens Leutheusser-Schnarrenberger gibt, der immer dazwischen plappert." Es gehe gar nicht darum, dass Geheimdienste unter Verbündeten nicht kooperieren dürften, erklärte Trittin. "Es geht darum, dass losgelöst von Verdachtsmomenten eine Total-Überwachung unserer Bürger stattfindet. Das ist nach unserem Recht eindeutig eine Straftat."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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