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Libyen: Nato verschärft Luftangriffe auf Tripolis

Archivmeldung vom 24.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Karte von Libyen
Karte von Libyen

Die Nato hat in der Nacht zum Dienstag massiv Ziele in der libyschen Hauptstadt Tripolis mit Kampfflugzeugen attackiert. Nach Angaben des Bündnisses sei ein Fahrzeugpark neben dem Bab al-Asisija-Militärlager das Ziel gewesen. Das Lager habe seit dem Februar 2011 eine Rolle beim gewaltsamen Vorgehen des Regimes von Machthaber Muammar al-Gaddafi gegen die Aufständischen gespielt.

Korrespondenten mehrerer westlicher Fernsehsender sprachen von einem der bislang schwersten Luftangriffe auf Tripolis. Laut der libyschen Regierung wurden bei dem Luftangriff drei Menschen getötet und circa 150 verletzt. Bei den Opfern soll es sich um Zivilisten handeln. Diese Angaben lassen sich zumeist nicht überprüfen. Die Nato hingegen betont immer wieder, dass alles getan werde, um zivile Opfer unter der libyschen Bevölkerung zu vermeiden.

US-Präsident Barack Obama und der britische Premierminister David Cameron bekräftigten unterdessen, dass der Militäreinsatz solange fortgeführt werde, bis die Resolutionen der UNO umgesetzt seien. Man werde nicht zulassen, dass die Proteste gegen die Regierung mit Waffengewalt zerschlagen würden, erklärten die beiden Politiker in einem Gastbeitrag für die britische Zeitung "The Times".

Franzosen und Briten schicken Kampfhubschrauber nach Libyen

Im andauernden Nato-Einsatz in Libyen sollen künftig auch Kampfhubschrauber gegen die Truppen von Machthaber Muammar al-Gaddafi eingesetzt werden. Sowohl Frankreich als auch Großbritannien haben der Entsendung von Helikoptern zugestimmt. Vertreter beider Länder teilten dies am Montag am Rande eines Treffens der EU-Verteidigungsminister in Brüssel mit und bestätigten damit entsprechende Medienberichte. Wie der französische Außenminister Alain Juppe sagte, erhoffe man sich durch die Hubschrauber, die eine höhere Präzision als die bisher eingesetzten Flugzeuge böten, genauere Angriffe auf Stellungen der Soldaten Gaddafis.

Juppe bestätigte auch einen Bericht der französischen Tageszeitung "Le Figaro", wonach das Kriegsschiff "Tonnerre" bereits am vergangenem Dienstag mit zwölf Kampfhubschraubern in Richtung Libyen aufgebrochen sei. Großbritanniens Außenminister William Hague bestärkte, dass der militärische, wirtschaftliche und diplomatische Druck auf Gaddafi erhöht werden müsse. Bislang beteiligen sich die USA, Großbritannien und Frankreich aktiv an dem Nato-Einsatz in Libyen. Die Luftschläge dauern seit dem 19. März an.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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