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Mission im Kongo noch nicht erfüllt - Gefahr von Kämpfen gestiegen

Archivmeldung vom 27.10.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.10.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Unmittelbar vor der Stichwahl um die Präsidentschaft zwischen Amtsinhaber Joseph Kabila und seinem Herausforderer Jean-Pierre Bemba am Sonntag fordert die Deutsche Welthungerhilfe, das Mandat des europäischen Eufor-Einsatzes über den 30. November hinaus zu verlängern.

"Die Mission ist noch nicht erfüllt", sagt Georg Dörken, Programm-Manager der Deutschen Welthungerhilfe für den Kongo. "Die Dauer des Einsatzes darf nicht von einem Datum abhängen, sondern von Zielen." Erst wenn eine Regierung gebildet und etabliert sei, dürften die Soldaten abziehen. Denn sonst drohe der Kongo in chaotische Zustände zurückzufallen, unter denen vor allem die Zivilbevölkerung leide.

Nach Ansicht der Deutschen Welthungerhilfe darf sich das Engagement der Europäer aber nicht nur auf einen militärischen Einsatz beschränken. Notwendig sei eine langfristige Strategie zur endgültigen Befriedung der Region, die Wiederherstellung der staatlichen Strukturen und der Infrastruktur. Zentrales Element sei es, den Rohstoffreichtum des Landes so zu erschließen, dass nicht nur korrupte Machtcliquen und brutale Rebellenführer davon profitieren.

"Es mehren sich beunruhigende Zeichen", sagt Rüdiger Sterz, Projektleiter der Deutschen Welthungerhilfe in Bunia, im Osten Kongos. "Der Waffenhandel hat zugenommen, außerdem werden wieder vermehrt Kindersoldaten rekrutiert." Zwar sei der Wahlkampf im Osten ruhig verlaufen, die UN-Mission Monuc habe strategische Posten und Patrouillen verstärkt. "Die große Unsicherheit ist, was nach der Verkündung des Wahlergebnisses passiert. Es gibt noch Tausende von Kämpfern, die nicht in die Armee oder die Zivilbevölkerung integriert sind, das Gewaltpotenzial ist sehr groß. Mit der Wahl ist die Stabilisierung des Landes noch lange nicht abgeschlossen."

Quelle: Pressemitteilung Deutsche Welthungerhilfe (DWHH) e. V.

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