AfD-Chef Bernd Lucke für einen Euro ohne Frankreich
Archivmeldung vom 13.10.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Vorsitzende der AfD, Bernd Lucke, drängt auf einen Euro ohne Frankreich. "Frankreich ist das größte Problem, das wir derzeit in der Eurozone haben. Die kriegen ihre wirtschaftspolitischen Probleme nicht in der Griff, halten die Defizitgrenzen nicht ein, zeigen keinerlei Bereitschaft zu Reformen. Frankreich wäre gut beraten, den Euro aufzugeben", sagte Lucke der "Bild am Sonntag".
Der Europaabgeordnete hält eine Aufgabe der gemeinsamen Währung für unproblematisch für das Fortbestehen der EU: "Deutschland und Frankreich hatten in der Europäischen Union jahrzehntelang unterschiedliche Währungen und die EU hat sich sehr gut dabei entwickelt. Am besten wäre ein verkleinerter Euro-Verbund, vielleicht bestehend aus Deutschland, Österreich, Benelux, Finnland und den baltischen Staaten."
Südeuropa und Frankreich hätten sich hingegen als nicht wettbewerbsfähig erwiesen. Mit eigenen Währungen könnten sie abwerten und die eigenen Produkte billiger anbieten, so Lucke weiter.
FDP: AfD-Forderung nach Euro-Austritt Frankreichs dokumentiert "Weltfremdheit"
Für FDP-Chef Christian Lindner dokumentiert die Forderung des AfD-Sprechers Bernd Lucke, der einen Euro-Austritt Frankreichs ins Gespräch gebracht hatte, "eine unhistorische Weltfremdheit der AfD". "Wirtschaftstheoretiker übersehen mit ihren Zahlenmodellen am Schreibtisch, welche praktische Katastrophe das für die Arbeitsplätze im deutschen Mittelstand wäre", erklärte Lindner am Sonntag.
"Herrn Lucke ist das offenbar egal, denn als Professor kümmert sich ja der Steuerzahler um seine Besoldung und Pension." Es lasse "tief blicken", dass Lucke für "eine Schlagzeile bereit ist, die über Jahrzehnte aufgebaute Partnerschaft zwischen Deutschland und Frankreich zu leugnen", so Lindner weiter. "Das ist brandgefährlich für die Stabilität Europas."
Der Chef der Freidemokraten räumte zugleich ein, dass die wirtschaftliche Entwicklung Frankreichs "Anlass zur Sorge" gebe. "Die richtige Antwort darauf wäre eine Politik in Deutschland, die Anwalt marktwirtschaftlicher Reformen und strikter Haushaltsdisziplin in Europa ist. Ressentiments sind die falsche Alternative", betonte Lindner.
Quelle: dts Nachrichtenagentur