Ausländer kassieren immer höheren Anteil an Steuereinnahmen der EU Länder durch Kredite an Mitgliedsstaaten
Archivmeldung vom 22.06.2020
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Freigeschaltet durch André OttIm Hinblick auf die Sektoren der Transaktionspartner, die die Staatsschulden halten, waren erhebliche Unterschiede in der Europäischen Union (EU) zu verzeichnen.
Unter den Mitgliedstaaten, für die Daten vorliegen, war der Anteil des vom gebietsansässigen Finanzsektor (finanzielle Kapitalgesellschaften) gehaltenen Bruttoschuldenstands des Staatssektors Ende 2019 in Dänemark (74%) am höchsten, gefolgt von Schweden (73%), Kroatien (67%) und Italien (63%). Dagegen war der Anteil der von Gebietsfremden finanzierten öffentlichen Verschuldung in Zypern (80%) am höchsten, darauf folgten Litauen (76%), Lettland (74%) und Estland (70%). In Deutschland entfielen auf diesen Sektor 49,5%.
Im Allgemeinen wurden in der EU weniger als 10% des Schuldenstands von gebietsansässigen nichtfinanziellen Sektoren (nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften, private Haushalte und private Organisationen ohne Erwerbszweck) gehalten, bemerkenswerte Ausnahmen waren Ungarn (28%), Malta (26%), Portugal (15%) und Irland (11%). In Deutschland waren es 2,1%.
Von den Mitgliedstaaten verzeichnete Schweden, wo von 21% der Staatsverschuldung die Laufzeit weniger als ein Jahr betrug, Ende 2019 den größten Anteil an kurzfristigen ursprünglichen Laufzeiten, gefolgt von Portugal (18%), Italien (15%), Ungarn und Dänemark (beide 11%). In Deutschland lag der Anteil der kurzfristigen Laufzeiten am Schuldenstand bei 6,3%. Im Gegensatz dazu wiesen in Litauen, Bulgarien, Polen, der Slowakei und Tschechien fast die gesamte Staatsverschuldung (mehr als 98%) langfristige Laufzeiten von über einem Jahr auf.
Quelle: EUROSTAT (ots)