"Spiegel": Terroristen planen Anschlag auf Reichstag
Archivmeldung vom 20.11.2010
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Freigeschaltet durch Fabian PittichAnhänger des Terrornetzwerkes Al Kaida planen nach Erkenntnissen deutscher Sicherheitsbehörden angeblich einen Anschlag auf das Reichstagsgebäude in Berlin. Das berichtet "Der Spiegel". Im Zuge des Angriffs wollen die Terroristen Geiseln nehmen und mit Schusswaffen ein Blutbad anrichten.
Die Informationen über die Planungen stammten von einem Dschihadisten, der sich im Ausland aufhalte und sich in den vergangenen Tagen mehrmals telefonisch an das Bundeskriminalamt (BKA) gewandt habe, so "Der Spiegel". Der Informant will angeblich aussteigen. Seine Hinweise sollen für Bundesinnenminister Thomas de Maizière Anlass gewesen sein, am Mittwoch öffentlich vor einem bevorstehenden Anschlag zu warnen, so der "Spiegel". Den Angaben des Anrufers zufolge bestehe das Terrorkommando aus sechs Personen.
Zwei von ihnen seien bereits vor sechs bis acht Wochen nach Berlin gereist und dort untergetaucht. Vier weitere Attentäter, ein Deutscher, ein Türke, ein Nordafrikaner und ein Mann, dessen Identität der Anrufer nicht kenne, warteten derzeit auf ihre Abreise. Die Anschläge seien für Anfang 2011 geplant. Der zweite Warnhinweis, auf den sich de Maizières Einschätzung stützt, stammt, dem "Spiegel" zufolge, aus den USA. Die US-Bundespolizei FBI habe sich vor zwei Wochen mit einem Fernschreiben an das BKA gewandt und auf einen weiteren mutmaßlichen Anschlagsplan hingewiesen. Eine schiitisch-indische Gruppe habe einen Pakt mit Al Kaida geschlossen und zwei Männer auf den Weg nach Deutschland geschickt, um hier einen Anschlag durchzuführen.
Die beiden sollten am 22. November in den Vereinigten Arabischen Emiraten ankommen, dort mit neuen Papieren ausgestattet werden und dann nach Deutschland reisen. Sie hätten bereits Visa für den Schengen-Raum, so der "Spiegel". Das FBI und das BKA messen der Meldung große Bedeutung bei. Der US-Auslandsgeheimdienst CIA dagegen, der Bundesnachrichtendienst und der deutsche Verfassungsschutz seien skeptisch.
Quelle: dts Nachrichtenagentur