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Al-Baradei kritisiert ägyptisches Militär

Archivmeldung vom 31.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Mohammed el-Baradei
Mohammed el-Baradei

Foto: Flickr upload bot
Lizenz: CC-BY-SA-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der ägyptische Friedensnobelpreisträger und ehemalige Chef der Internationalen Atomenergiebehörde Mohammed al-Baradei hat die militärische Übergangsregierung seines Landes scharf kritisiert. "Das Militär geht immer noch oft genug rücksichtslos vor, es herrscht Willkür", sagte Baradei im Gespräch mit der Zeitung "Welt am Sonntag". Das Vertrauen der Bevölkerung in die Generäle sei zerstört: "Sie haben durch ihr miserables politisches Management im Lauf des vergangenen Jahres sehr viel an Glaubwürdigkeit eingebüßt. Kein Mensch glaubt ihnen mehr."

Auf die Frage, ob ein Militärputsch drohe, antwortete Baradei: "Das Risiko gibt es immer. Ich glaube aber nicht, dass die Militärs das wagen würden. Sie wissen ganz genau, dass dann die 20 Millionen, die auf die Straße gingen, wieder aufstehen werden." Die Armeeführung müsse ihre Machtpositionen in Staat und Wirtschaft aufgeben. "Die Armee muss lernen, dass sie eine Armee in einem demokratischen Staat ist", so Baradei, der während der Proteste gegen das Regime von Präsident Husni Mubarak vielfach als möglicher Oppositionskandidat für dessen Nachfolge gehandelt wurde.

Er erwäge eine Partei zu gründen, die erfolgreich bei der nächsten Parlamentswahl antreten könne, und die Interessen der jungen Demonstranten vom Tahrir-Platz vertreten wolle.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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