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Entwicklungsminister will stärkere Unterstützung der Sahelzone

Archivmeldung vom 07.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Die Lage der Sahelzone in Afrika Bild: Felix Koenig (King) / de.wikipedia.org
Die Lage der Sahelzone in Afrika Bild: Felix Koenig (King) / de.wikipedia.org

Entwicklungsminister Gerd Müller hat eine deutliche Ausweitung der Hilfen für die afrikanische Sahelzone angekündigt. "Nur wenn die Menschen eine Lebensperspektive haben, können wir Terror, Radikalisierung, Flucht und Schleppertum wirksam begegnen", sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Deswegen arbeite die Bundesregierung an einer neuen Strategie, um die Region zu stabilisieren. "Ich bereite dazu eine Verstärkung unserer Initiativen vor: für Jugendbeschäftigung, Modernisierung der Landwirtschaft, Wasserversorgung und Schaffung von Ausbildungsplätzen und Jobs - damit junge Menschen nicht in den Terrorismus einsteigen." Bisher stellt die Bundesregierung durchschnittlich 376 Millionen Euro im Jahr für den Sahel bereit. Gleichzeitig müsse der Ausstieg aus dem Terror erleichtert werden, forderte Müller.

"Ich werde ein Aussteigerprogramm auflegen, um Waffen einzusammeln und um ihnen eine echte Alternative zu geben mit Cash vor Work, beruflicher Ausbildung und langfristigen Jobs." Die islamistische Terrororganisation Boko Haram verbreite immer mehr Schrecken, beklagte der Minister. "Über zwei Millionen Menschen wurden schon vertrieben. Nigeria ist Nummer eins der afrikanischen Fluchtländer nach Deutschland." Hinter der Krise in der gesamten Sahel-Region stehen vor allem Konflikte um immer weniger Wasser und Weideland. "Wenn nichts bleibt und keiner einen Job bekommt, dann schließen sich die Jungen für einen Dollar Sold den Terrorgruppen Boko Haram und dem IS an", erklärte Müller. "Folge der Ressourcenknappheit und Perspektivlosigkeit ist dann weitere Radikalisierung."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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