Zeuge der Anklage gesteht im Fall Assange Meineid
Archivmeldung vom 26.06.2021
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Isländer Sigurdur Thordarson, einer der wichtigsten Zeugen im Verfahren gegen den WikiLeaks-Gründer Julian Assange, hat in einem Interview mit der Zeitung „Stundin“ einen Meineid eingestanden.
Beim russischen online Magazin „SNA News“ heißt es weiter: "Assange wollte laut Gerichtsakten mit Thordarsons Hilfe Hackerangriffe gegen Parlamentsmitglieder durchführen, so das Blatt.
Thordarson sagte jedoch in einem Interview, Assange habe ihn nie gebeten, die Telefone von Politikern zu hacken. Nun behauptet er, von einer unbekannten Quelle Dateien erhalten zu haben, die angeblich Aufzeichnungen von Gesprächen von Parlamentariern enthielten. Die Quelle soll vorgeschlagen haben, diese Dateien mit Assange zu teilen. Wie die Zeitung schreibt, hat Thordarson den Inhalt der Akten nicht überprüft und weiß nicht, was sich darin befand.
Der Zeuge sagte auch, dass er Assange aus eigener Initiative Zugang zu einer Webseite der Regierung mit Informationen über die Bewegung von Polizeifahrzeugen verschafft habe, obwohl Assange nicht danach gefragt habe. Thordarson hatte Zugang zu der Stelle, da er freiwillig im Rettungsdienst war, erklärt die Zeitung.
Julian Assange und seine Partnerin Stella Moris planen eine Hochzeit im Gefängnis. Das sagte Moris der Deutschen Presse-Agentur in einem Exklusiv-Interview vor dem 50. Geburtstag des Wikileaks-Gründers am 3. Juli. Der gebürtige Australier sitzt seit mehr als zwei Jahren im Hochsicherheitsgefängnis HMP Belmarsh in London.
Assange drohen 175 Jahre Gefängnis
Die US-Justiz wirft ihm vor, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und veröffentlicht zu haben. Er habe damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht, so der Vorwurf.
Seine Unterstützer sehen in ihm hingegen einen investigativen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht gebracht hat. Jahrelang hatte sich Assange einer Festnahme durch die Flucht in die ecuadorianische Botschaft in London entzogen – zunächst wegen Vergewaltigungsvorwürfen aus Schweden, die später fallengelassen wurden. In den Vereinigten Staaten droht ihm bei einer Verurteilung ein Strafmaß von bis zu 175 Jahren Gefängnis."
Quelle: SNA News (Deutschland)