Deutschland schiebt hunderte Asylbewerber in die Türkei ab
Archivmeldung vom 27.09.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Bundesregierung hat nach monatelangen Verhandlungen mit der Regierung in Ankara damit begonnen, eine große Zahl von türkischen Staatsbürgern in ihr Heimatland abzuschieben.
Laut eines Berichts der FAZ sollen vorerst insgesamt 200 Türken in
mehreren Linienflügen in die Türkei gebracht werden. Die Flugzeuge
starteten von verschiedenen deutschen Flughäfen.
Dies soll aber
erst der Anfang einer Offensive zur Abschiebung von Türken sein, wie die
FAZ aus Regierungskreisen erfahren haben will. Demnach hat die Türkei
wohl angeboten, bis zu 500 Staatsbürger aus Deutschland zurückzunehmen -
und zwar jede Woche. Entsprechende Vorbereitungen laufen.
Zwar
lehnt die Türkei weiter ab, dass Abschiebungen per Charterflug
stattfinden. Allerdings scheint sie bereit zu sein, solche Flüge künftig
zu akzeptieren, wenn sie "Spezialflug" heißen.
Mehr als 13.500
Türken in Deutschland sind ausreisepflichtig. Den Durchbruch brachte
offenbar der Besuch des türkischen Präsidenten Erdogan im November in
Berlin. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) forderte damals auch öffentlich
die Rücknahme von türkischen Asylbewerbern von Erdogan. Seither wurde
intensiv zwischen Berlin und Ankara gearbeitet.
Als Gegenleistung
hat Deutschland offenbar zugesagt, bestehende Visaverfahren zu
beschleunigen. Darüber hinausgehende Versprechen sind nicht öffentlich
bekannt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur