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Ägypten: Mursi kritisiert Ultimatum des Militärs

Archivmeldung vom 02.07.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Mohammed Mursi BIld: Trinitresque / wikipedia.org
Mohammed Mursi BIld: Trinitresque / wikipedia.org

Der ägyptische Präsident Mohammed Mursi hat ein Ultimatum des Militärs kritisiert, wonach sich Muslimbrüder und Opposition bis Mittwoch auf eine Lösung einigen sollen. Wie das Präsidialamt in Kairo mitteilte, sei Mursi nicht ausreichend über die Pläne des Militärs informiert worden. Der ägyptische Präsident wolle an seinen "nationalen Schlichtungsplänen" festhalten.

Das ägyptische Militär hatte am Montag angekündigt, einzugreifen, falls Regierung und Opposition versäumen, den "Willen des Volkes" zu beachten. Zugleich bestritt das Militär, dass das Ultimatum einem Putsch gleichkomme. Unterdessen erklärte der ägyptische Außenminister Mohamed Kamel Amr in der Nacht zum Dienstag seinen Rücktritt.

Am Sonntag forderten Millionen Menschen im ganzen Land den Rücktritt Mursis. Die heftigen Proteste gingen am Montag weiter, als Aktivisten den Hauptsitz der Muslimbruderschaft in Kairo stürmten und plünderten. Die Gegner Mursis werfen ihm vor, die Interessen der Bruderschaft über die des ganzen Landes zu stellen.

US-Präsident Barack Obama rief Mursi während seiner Afrika-Reise dazu auf, auf die Anliegen der Protestierenden einzugehen. Der ägyptische Verteidigungsminister und Militärchef, Abdel Fattah al-Sisi, beschrieb die Proteste im ägyptischen Fernsehen als "unerhörten" Ausdruck des Volkswillens. Falls die Forderungen der Bürger nicht erfüllt werden, müsse das Militär die Verantwortung übernehmen. Viele Beobachter sehen darin einen sich anbahnenden Putsch. Die oppositionelle Bewegung gab dem Präsidenten Mursi bis Dienstagnachmittag Zeit, sein Amt niederzulegen und neue Präsidentschaftswahlen auszurufen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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