Link glaubt Harris hätte mit Rede "an Format gewonnen"
Archivmeldung vom 23.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Michael Link (FDP), hat den Auftritt von US-Vizepräsidentin Kamala Harris beim Parteitag der Demokraten in Chicago gelobt.
"Kamala Harris hat eine energische, sehr persönliche, aber auch stark
inhaltliche Rede gehalten", sagte Link dem Nachrichtenportal T-Online.
"Harris zeigte, dass sie sowohl präsidial sein kann als auch
gleichzeitig sehr kämpferisch aufzutreten weiß." Sie habe klargemacht,
dass noch ein intensiver, langer Wahlkampf vor ihr liege. "Und in der
Tat muss man den Ausgang dieser Wahl trotz aller Euphorie auf der
Convention als völlig offen bezeichnen."
Mit Blick auf Harris'
Aussagen zur internationalen Politik erklärte er: "Aus deutscher und
europäischer Sicht war wichtig, wie völlig unmissverständlich sie sich
für die Nato, für internationale Allianzen, für die Ukraine und für eine
starke politische und militärische Rolle der USA in der Welt
ausgesprochen hat." Harris habe sich zudem "nicht um das Thema Nahost
gedrückt", sondern sich "klipp und klar an die Seite Israels gestellt"
und zugleich eine Zukunft für die Palästinenser in Selbstbestimmung
gefordert. Er bemängelte: "Leider fehlten Aussagen zur internationalen
Handelspolitik."
Davon abgesehen aber habe Harris sehr viele
inhaltliche Punkte aufgebracht. Zuletzt war sie kritisiert worden, in
vielerlei Hinsicht noch recht vage geblieben zu sein. Laut Link habe sie
sich nun "rhetorisch und persönlich" als "Anwältin von Vielfalt in der
Gesellschaft und als Verteidigerin der amerikanischen Demokratie" in
Stellung gebracht. Damit ziele sie auf Wähler ab, die von Trump
enttäuscht sind und die sie in der politischen Mitte gewinnen will. "Mit
ihrem klaren Signal für die Überwindung der politischen Polarisierung
hat sie mit dieser Rede an Format gewonnen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur